

Besuchte einst König Salomo mitsamt Gefolge und kostbaren Geschenken, um seine weithin gerühmte Weisheit zu schauen. Woraus sich dann wohl eine Romanze zwischen beiden entspann.
Die Königin von Saba aber ist auch unter anderen Namen bekannt, darunter Belkis oder Balkis117.
Was schon wieder auf den Ortsnamen von Belsen weisen könnte…
Zudem hat Bernhard von Clairvaux, der berühmte Zisterzienserabt, der zugleich Neffe eines der Templergründer war, neben seinen Werbeschriften für die Templer, sage und schreibe 86
Predigten über das Hohelied Salomos verfasst («Sermones super Cantica Canticorum»), worin er mystisch betrachtet die Liebesbeziehung Christi mit seiner Kirche umschreibt118. Diese Predigten waren im Mittelalter sehr populär.
Bild: Der Besuch der Königin von Saba bei König Salomon, Illustration aus Hutchinsons Geschichte der Nationen (1900), von Edward John Poynter; gemeinfrei
- Nach allen gefundenen Attributen und Parallelen dürfen wir in der Belsener Kapelle also durchaus eine Miniaturform, einen regionalen
«Reload» des Salomonischen Tempels sehen!
- Zudem entdeckten wir eine erstaunliche und mehrschichtige Zahlencodierung, die teils auf Jesus Christus, Maria und Johannes, teils auf die Apokalypse, im Gesamtkontext aber unmissverständlich auf König Salomo hinweist!
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3) WEITERE SYMBOLE UND VORRICHTUNGEN
Die drei «verlorenen Sonnen» im Giebel
Aus: Christian Fridrich Sattlers «Topographische Geschichte des Herzogthums Wuertemberg», Stuttgart, 1784; Bildquelle: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart
Was hat es mit den 3 «Sonnen» auf dem Giebel auf sich? Diese sind heute nicht mehr zu sehen.
Das obige Bild ist 1784 erschienen, und besonders hinsichtlich des Tympanons ziemlich ungenau.
Dass dieses Bild aber keine reine Phantasterei sein kann, zeigt ein Eintrag der Oberamtsbeschreibung Rottenburg von 1828, wo die drei Sonnen, die auf dem Giebel in der Nähe der Tierfiguren erscheinen, ausdrücklich genannt werden119.
Nach Dr. Jos Schauberg, einem freimaurerischen Autor von 1861120, stehen drei Sonnen für die Sonne (auch die Säule Jachin), den Mond (auch die Säule Boaz) und den «Meister vom Stuhl», also den Zeremonienmeister der Loge. Natürlich sind die Freimaurer nicht direkte, wenigstens aber ideelle Nachfolger der Templer (siehe S. 12). Und so könnten denn auch die drei Sonnen auf dem Giebel eingeordnet werden. Falls sie denn je existierten
Sonne und Mond hätten im Ort auch den Bezug zur Belsener Wirtschaft «Sonne» (obwohl diese wohl neuer ist, also erst ab 1770 als Wirtschaft erwähnt wird121) Diese «Sonne» liegt allerdings an einem recht dunklen Fleck in Belsen, wird also wenig von der echten Sonne geküsst Ist da im 43
Namen der Wirtschaft eine Erinnerung? Und dann gibt es da noch den alten Hänselnamen für die Belsener: «Moofanger» (Mondfänger)… in einer lokalen Sage versuchten die Belsener früher angeblich, den Mond in einem Schopf oder Stall einzusperren.
Sonne und Mond wären also auch eventuell anderweitig im Ort verklausuliert oder erhalten.