Die letzten Rätsel des Steinlachtals - 2 von 3: Biblische Geografie an der Steinlach? - Artikel vom Februar 2024 by Michael Gauger - HTML preview

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Biblische Geografie

an der Steinlach?

oder: die Bundeslade und ein

„Tal der Tempelkönige“ bei Mössingen?

Titelbild: Sicht vom Rossberg bei Öschingen über das Steinlachtal; © Roland Krauss 2010 (mit freundlicher Genehmigung) 1

Inhalt:

Biblische Geografie

3

Die unchristlichen Umtriebe der Tempelritter

4

Warum Codierungen in Bergen, Flur- und Ortsnamen?

11

Elitäre Blutlinien?

12

„Höhenheiligtümer“ des Salomo am Jerusalemer Albtrauf?

16

Andere Berge mit Bezug zur Hl. Dreifaltigkeit?

30

Biblische Könige...

32

König Saul am Heuberg?

34

Und wo wäre hier König David?

35

David auf der Dachtel...

37

Die Sache mit Melchisedek

41

Exkurs: Priesterkönig Johannes

44

Exkurs: Johannes von Patmos

45

Zwischenfazit: Tal der Tempelkönige

47

Gedankenspiele...

48

Messias – der Gesalbte

49

Mehr Flurnamen

50

Dörfer in der Umgebung

53

Mappa mundi: das Steinlachtal als kleine „Weltkarte“?

58

Gemeindewappen

60

Mittelalterliches Schwarzpulver?

61

Ergänzung zu lokalen Flurnamen

61

Famliennamen

63

Wie hätten die Templer dann ihre (Salomonischen) Höhenheiligtümer getarnt?

64

Die verschollene Bundeslade

65

Literaturverzeichnis

68

Anmerkungen/ Endnoten

70

2

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Biblische Geografie

ieser Artikel ist der zweite einer dreiteiligen Reihe, die neue und teils verblüffende historische Spuren im Steinlachtal (Schwaben) vorstellen und in einen Zusammenhang setzen will. Er ist

die Fortsetzung von „Neues von der Belsener Kapelle“ (Teil 1) vom Mai 2023, wo auch Grundlegendes zu Entstehung und Merkmalen des Templerordens zur Sprache kommt, was hier nicht alles wiederholt werden kann. Bei Interesse kann man diesen Artikel aber in den Endnoten einsehen, gleich in Anmerkung 1.

Und wie beim Vorgängerartikel gilt auch hier: eine Spurensuche bringt neben interessanten Fundstücken eben auch neue Fragen hervor, und kann nicht alle Nebel lüften. Einen Anspruch auf Vollständigkeit, oder gar Wissenschaftlichkeit erhebe ich dabei nicht; wenngleich ich versuchen will, alles so gut wie möglich zu belegen, und nicht zu weit ins Feld der Spekulation vorzudringen 

Thema des vorliegenden Artikels ist die These einer „biblischen Geografie“ im Steinlachtal, einer Art „sakraler Landschaft“, die vermutlich im Mittelalter angelegt wurde, von Tempelrittern oder Johannitern, welche so möglicherweise der Region ihren Stempel aufdrücken wollten. Templer darum, weil diese, wie im ersten Artikel gezeigt, nicht nur vermutlich den Bau der Belsener Kapelle vornahmen, im Sinne eines regionalen „Reloads“ des Salomonischen Tempels, sondern es neben Belsener Legenden noch andere Anzeichen dafür gibt, dass sie auch anderweitig in der Region zugange waren, wie etwa in Öschingen („Haus Tempel“). In diesem Artikel wird auch untersucht, ob die damals im Steinlachtal grundherrlichen Grafen von Zollern vor Vernichtung der Templer von 1307-14 selbst Mitglieder in diesem Orden hatten, bevor dieselben dann ab 1315 bei den Johannitern und Deutschrittern fassbar sind, welche die Templer ja offiziell und mit kirchlichem Segen „beerben“ durften, also Grund und Zehnten des nun verbotenen Ordens übernahmen1.

„Biblische Geografie“ auch deshalb, weil Lesekundige im Europa jener Zeit – ausser in den Schriften der Kirchenväter – mit wenigen Ausnahmen vor allem in der Bibel lasen, also regelrechte „Bibel-Freaks“ waren, sich als Ordensleute also auch sehr gut im „Buch aller Bücher“ auskannten2.

Infolgedessen widmen wir uns zunächst der schon im 1. Artikel angedeuteten Frage, welcher Art denn die sogenannten „unchristlichen Umtriebe“ waren, die v.a. den Tempelrittern wohl schon ab 1153 angelastet wurden3.

Das wäre insofern von Belang, als der „Heilige Gral“ m.E. ein elitärer mittelalterlicher Hoax ist, der Botschaft und Lehre Jesu Christi komplett auf den Kopf stellt, also ebenfalls als „unchristlich“ angesehen werden kann4,

und weil gerade die Tempelritter zeitgenössischen Gralsautoren wie Wolfram von Eschenbach als „Hüter des Grals“ galten5. Ob und wie Tempelritter – auch baulich – im Steinlachtal wirkten, haben wir ja bereits im ersten Artikel um die Belsener Kapelle untersucht und dürfen das als durchaus wahrscheinlich ansehen. Wenn es zudem stimmt, dass die Templer „unchristlichen Umtrieben“ frönten, dann würde das nicht nur ihre Nähe zum

„Gral“ erklären, sondern auch die alten Gerüchte darum, dass in Belsen angeblich der „Baal“, gar der Teufel verehrt worden seien6, in ein ganz anderes Licht rücken.

Einige Flurnamen in und um Mössingen7, aber auch Ortsnamen der Region, sind auffällig alttestamentlich, und ergeben, zusammen mit Sagen und Kirchenheiligen, verblüffende Zusammenhänge, die man als biblische Geschichten in der Landschaft verstehen könnte, ja teils sogar muss. Wir finden dabei Bezugnahmen auf eben 3

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den Salomonischen Tempel (siehe einführend dazu im ersten Artikel zur Belsener Kapelle), aber auch andere grosse Könige des Alten Testaments werden uns begegnen, und weitere, die mit dem Tempel oder dessen Zerstörung zu tun haben. So erzählen einige Flurnamen, im Verbund mit lokalen Sagen und Bergnamen, ganze biblische Geschichten, gerade auch um die Könige David und Saul! Wobei wir König Salomo im letzten Artikel ja schon bei der Belsener Kapelle entdeckt haben.

Wieso gerade Flurnamen? Weil solche sich über Jahrhunderte halten, und fast wie Münzen, als unbestechliche Zeitzeugen erweisen können. Aus der Westschweiz, wo ich seit 18 Jahren wohne, sind mir beispielsweise Flurnamen mit Saul, Abraham oder auch Abel bekannt, ebenso weitere Hinweise, die dort auf einen von mir so benannten „Grail Trail“ und auf mehrere lokale „Jerusalems“ hindeuten8. . Vieles weist also m.E. darauf hin, dass mittelalterliche Herren teils in lokalen Kirchen oder Familiennamen, vor allem aber in Orts- und besonders in Flurnamen biblische oder sagenhafte Thematiken (und damit auch Machtansprüche!) codierten und verankerten!

Und als Krönung des Ganzen finden wir unweit von Mössingen noch einen legendären Priesterkönig, der gar als alttestamentliche Vorwegnahme („Präfiguration“) Jesu Christi gilt! Der aber auch teils ganz anders verstanden und ausgelegt wurde. .

Wenn neben dem Gral also auch die Templer (dies eventuell in einer späteren Phase?) als „unchristlich“ gelten können, dann würde das schon eine erste mögliche Antwort auf die Frage liefern, warum mutmasslich Tempelritter all die biblischen Geschichten um Untreue und Abfall mancher Könige (allen voran Salomo), die Hurerei des Volkes mit anderen Göttern, um warnende Propheten, und auch um die Tempelthematik (sogar bis zu dessen schlussendlicher Zerstörung!) in der hiesigen Landschaft anlegten.

Eine andere Frage wäre dann: warum gerade hier?

Im dritten und letzten Artikel der Reihe dann werden wir noch mehr eindeutige und überraschende Grals-Symbolik in und um die Steinlachtäler Gemeinden entdecken, welche die Frage aufwerfen: „Was soll der Gral im Steinlachtal?“

Die «unchristlichen Umtriebe» der Tempelritter:

Im letzten Artikel schon angedeutet, hier endlich genauer beleuchtet 

ereits im Jahr 1252 hätte der englische König den Templern Hochmut und Stolz vorgeworfen9,

und Papst Innozenz I I. musste sie angeblich schon über 40 Jahre zuvor – im Jahre 1208 -

„unchristlicher Umtriebe“ wegen zur Ordnung rufen, wobei er auch von „Magie“ bzw.

„Geisterbeschwörung“ sprach10. Dass die Templer ab ca. 1150 (dem ungefähren Baudatum der Belsener Kapelle!) in zunehmendem Masse als hochmütig, anmassend und stolz wahrgenommen

wurden, ebenso als ausschweifend, war damals zudem fast schon sprichwörtlich11.

Also tauchte nicht erst bei ihrer späteren Verfolgung und Zerschlagung ab 1307-1312/14 der Vorwurf

„unchristlicher Umtriebe“ gegen die Templer auf, sondern schon lange vorher. Das ist sonderbar für einen Orden, der in der christlich geprägten Welt der damaligen Zeit höchsten Ruf und Ansehen genoss, zahlreiche Privilegien innehatte, und nur dem Papst unterstellt war. Wenn wir aber etwas über etwelche „unchristlichen Umtriebe“ der historischen Templer herausfinden wollen, müssen wir uns vergegenwärtigen, was denn deren Zeitgenossen mit „unchristlich“ gemeint haben könnten. Dafür müssen nicht nur der Templer Gebaren, sondern auch ihr Eigenname wie auch ihre Gründung genauer beleuchtet werden.

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Drei Fragen sind hierfür von Belang:

a) ihre Eigenschaft als ausgesprochen elitärer und exklusiver Orden im Lichte der

christlichen Botschaft

b) wohin ihr Weg als „Salomonsritter“ die Templer zwangsläufig führen musste

c) waren die Templer eine jüdische Gründung?

a) elitär und exklusiv

Wie im ersten Artikel dieser Reihe schon geschildert, war der Orden der Tempelherren zwar kein „Geheimbund“

im modernen Sinne, jedoch verfügte er sicher über „Elitenwissen“ und gut gehütete „Geschäftsgeheimnissen“, die man nicht jedem unter die Nase reibt. Und wenigstens gemäss seinen Statuten und auch seinem Gebaren nach war der Orden der Tempelherren ausgesprochen elitär und exklusiv! Das waren die anderen Ritterorden jener Zeit – wie die Johanniter oder später die Deutschritter - zwar auch, aber kaum einer so sehr wie die Templer. Templer zu werden war an zahlreiche Voraussetzungen geknüpft: unzweifelhaft adliger und ehelicher Abkunft, zudem das Gelübde des Gehorsams, der Armut und Keuschheit und eine sehr strenge Ordensregel!

Wer als Adliger etwas auf sich hielt, wurde entweder selbst Templer, oder gab – um des Lobes Gottes oder um des eigenen Seelenheils willen, wenigstens einen seiner Söhne dorthin. Dasselbe galt aber auch für die anderen Kreuzfahrerorden, wobei aber die Templer als erste den Typus eines „Mönchsritters“ darstellten, diesen sozusagen erst erfunden haben. Und auch wenn der Orden später märchenhaft reich und begütert wurde, war Streben nach persönlichem Ruhm oder Reichtum den einzelnen Mitgliedern gemäss ihrer Ordensregel streng untersagt. Ein Mitglied der Familie in diesem Orden zu wissen, verschaffte dennoch jedem Adligen oder auch König ein Maximum an weltlichem Ruhm und Ansehen.

Jetzt ist es aber so, dass eine „elitäre Exklusivität“ der Botschaft und Lehre Christi diametral entgegensteht!

Der Zugang zu Gott durch Jesus Christus steht vielmehr jedem offen, der Ihn annimmt, liebt und auf Ihn vertraut, ungeachtet seiner Herkunft oder anderer weltlicher Voraussetzungen! Er kam ja gerade auch für die Unwürdigen, also für uns alle! Das sind Widersprüche des christlichen Mittelalters, die wir heute kaum nachvollziehen können; hat aber nicht unsere Zeit auch etliche Widersprüche aufzuweisen?

b) Der Weg des Königs Salomo

Nicht nur für gläubige Juden gilt König Salomo bis heute als der grösste König, der jemals auf Erden gelebt hat12; dies ob seiner grossen Weisheit, welche Gott ihm auf dessen Bitte hin verliehen hat, aber auch wegen seiner legendären Gerechtigkeit und seiner Friedensherrschaft (er war ein König, der keine Kriege führte, stattdesssen – auch zur Friedensstiftung - lieber die Töchter der umliegenden Könige heiratete).

Doch gerade in der Bibel gilt König Salomo auch als Gefallener! War er zunächst Feuer und Flamme für den Herrn, seinen Gott, fiel er später um der Götter seiner vielen Frauen willen von Gott ab. Hierzu zitieren wir die Bibel:

„Und da er nun alt war, neigten seine Weiber sein Herz den fremden Göttern nach, daß sein Herz nicht ganz war mit dem HERRN, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.“ (1 Könige 11, 4)

NB: 3-mal wird hier das Herz erwähnt; es ist das, worauf es unserm Herrn bei uns ankommt, alles andere hat Er ja schon! Wo die Bibel sich wiederholt, oder wie hier gleich dreifach, gibt sie Nachdruck, wir sollten hier also besonders aufmerksam sein! Und weiter:

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„Da baute Salomo eine Höhe Kamos, dem Greuel der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und Moloch, dem Greuel der Ammoniter. Also tat Salomo allen seinen Weibern, die ihren Göttern räucherten und opferten.

Der HERR aber ward zornig über Salomo, daß sein Herz von dem HERRN, dem Gott Israels, abgewandt war, der ihm zweimal erschienen war und ihm solches geboten hatte, daß er nicht andern Göttern nachwandelte, und daß er doch nicht gehalten hatte, was ihm der HERR geboten hatte.“ (1 Könige 11, 7-10)

Des König Salomos Wege führten also WEG von Gott! Er hatte den zweifachen BEWEIS bekommen, dass Gott existiert und immer da ist! Und konnte es doch nicht lassen, in Sünde und Sumpf der schnöden Welt zu verfallen (Frauen, Luxus, Lifestyle), was dem Herrn ein Gräuel war. Was wird das wohl für die Tempelritter bedeuten, die ja ihrem Namen nach schon ausgewiesene Tempel- und auch Salomonsritter waren13 („Arme Ritterschaft Christi und des Salomonischen Tempels zu Jerusalem“ - dies weil sie sogleich nach ihrer Gründung 1119 von König Balduin I . von Jerusalem einen Teil des angeblichen Tempelbergs als Residenz erhielten14). Der Historiker Wolfgang Eggert sieht in den Tempelherren(!) gar „Stellvertreter Salomos“15. Das ist aber eine moderne Einordnung. Ob das nun ihr Anspruch war oder nicht: eines macht schon ihr Eigenname klar: König Salomo und der Tempel standen bei ihnen im Zentrum, man könnte also sagen, er war ihr grosses Vorbild. Denn warum ein solcher Name, wenn sie sich doch als „Streiter Christi“ ausgaben16? „Ritter Christi“ oder einfach „Christusritter“

hätte ja auch gepasst.

Und wenn wir schon bei „Vorbild“ sind: Salomo gilt ja auch als einer der grössten „Womanizer“ ever, siehe im ersten Artikel. Wurden Templer nicht nur - ganz entgegen ihrer Ordensregel – mit der Zeit nicht nur ausschweifend in Trunk & Spass, sondern echte „Lebemänner“ auch im Hinblick auf Frauengeschichten?

Das war ja Salomos Achillesferse, über die er stolperte. Eine ausgesprochene Sucht nach Frauen, er machte sich soweit abhängig von ihnen bzw. hing ihnen so sehr an, dass sie und ihre fremden Götter sein Herz schlussendlich wendeten – von Gott weg! Wollten die Templer also Salomos Weg gleichsam imitieren,

„nachleben“?

Bild oben: Besuch der Königin von Saba bei König Salomo; Gemälde von Edward Poynter, 1890

Die Johanniter beispielsweise benannten ihren Orden nach dem Hl. Johannes dem Täufer, die Deutschritter sahen sich als eigentliche „Marienritter“ (Originalname: „ Orden der Brüder vom Deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem“). Ihr gewaltiges Hauptquartier im Baltikum hiess dementsprechend die „Marienburg“, welche heute noch steht. . aber nein, für die Templer musste König Salomo bemüht werden!

Wenn Salomos Vater David teils schwer gesündigt hatte (insbesondere die Episode um den Kriegsmann Uriah und sein Weib Bathseba - zu ihr kommen wir später noch! - wo er den Uriah in ein Himmelfahrtskommando an vorderster Front schickte, damit dieser starb, und David so Bathseba zur Frau nehmen konnte), so hat er seine Sünden doch eingesehen, sich vor Gott gedemütigt und schwer bereut, worauf Gott ihm diese auch vergeben hat!

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Für Salomos Abfall und zunehmende Untreue gegen Gott kündigte dieser jedoch an, seiner Familie das Königtum in der nächsten Generation zu entreissen, was dann auch so geschah. So viel nebenbei zur angeblichen „Herrscher-Legitimation“ einer davidisch-salomonischen „Blutlinie“! An welche ja einige Clans und Familien bis heute glauben und daran festhalten. . aber das ist eine andere Geschichte.

Bernhard von Clairvaux, der Zisterziensermönch und Neffe einer der Gründer jedenfalls, hat dem Orden dann nicht nur seine Statuten nach dem Vorbild der Benediktiner verfasst (die sogenannte „Templerregel“), sondern die Templer zeitlebens auch massiv beworben und gross gemacht. Dieser Mönch hatte im geistlichen Leben seiner Zeit sehr grossen Einfluss und Ansehen17. Es ist also anzunehmen, dass Bernhard von Clairvaux und die Templer der „ersten Generation“ wirklich tiefgläubig und entsprechend ambitioniert waren.

Doch wenn ihre Zeitgenossen schon ab 1153 (dem Tod Bernhards von Clairvaux, der auch ungefähr das vermutliche Baudatum der Belsener Kapelle markiert!) den Templern zunehmend - ganz entgegen ihrer Ordensregel – Hochmut, Anmassung, Stolz und auch Ausschweifung vorwarfen18, stellt sich die Frage: was trieb die Templer zu diesem Gebaren, zu diesem Abfall?

War es eine göttliche Fügung, wo uns möglicherweise gezeigt wird, dass auch dessen hochgelobte „Vertreter“

kaum besser enden können als Salomo selbst?

Oder war es von Anfang an eine so gewollte, schon anvisierte „Karriere“ des Ordens, ganz KONSEQUENT den Weg Salomos nachzuleben? Also wie Salomo von Gott abzufallen, und gleichsam in Sack und Asche zu enden?

Meint in ganz unheiliger Ausschweifung und Verweltlichung?

c) waren die Templer eine jüdische Gründung?

Doch nicht nur ihr Eigenname lässt „alttestamentliche Bezüge“ vermuten; schon die Vorgeschichte der 1119

gegründeten Templer ist recht eigenartig: ab dem Jahr 1104 unternahmen einige ihrer späteren Gründer, lokale Hochadlige, vom französischen Troyes aus mehrere Reisen ins Heilige Land - namentlich nach Jerusalem - und zurück, die bis ins Jahr 1118 anhielten. Von dort brachten sie wohl Dokumente mit, die sie dann zur Entschlüsselung verschiedenen Experten vorlegten19; einerseits den Zisterziensern um Bernhard von Clairvaux (zu seiner zentralen Rolle für den Templerorden siehe oben)!), andererseits dem berühmten Rabbi Salomo ben Isaak (1040-1105), genannt „Rabbi Raschi“, einer jüdischen Koryphäe seiner Zeit, der bis heute unter Rabbinern einen herausragenden, gar legendären Ruf geniesst20.

Da aber auch der kirchliche Klerus selbst hebräisch beherrschte, wirft

das Zu-Rate-Ziehen eines führenden jüdischen Rabbiners Fragen auf,

zumal so etwas für Christen (und vor allem für Ordensmitglieder!)

dieser Zeit undenkbar war.

Irgendetwas hat die späteren Templer schon im Vorfeld ihrer

Gründung bewogen, unter dem ehemaligen Salomonischen Tempel

Grabungen und Forschungen anzustellen, die offenbar einem

sonderbaren Interesse an alttestamentlicher Geschichte

entsprangen21. Nicht nur ihr Eigenname verrät also eine Vorliebe für

„Salomonische Hinterlassenschaften“ . Und da sie als „Hüter des

Grals“ galten, welcher ja auch die Bundeslade repräsentieren soll22,

wirft das die Frage auf: sind die historischen Templer eine

jüdische Erfindung, oder zumindest eine mit entsprechenden

Ambitionen, also solcherart, im Alten Bund und der Bundeslade sein

Heil zu suchen?

Bild oben: Rabbi Raschi – alias

ups: „Rabbi Salomo“, in einer

symbolischen Darstellung von 1539

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Der Autor Robert Brockmann („Mein Thema: Kryptojudentum“) vertritt die These, dass es nicht nur etliche jüdische Ritter gab, sondern auch die Templer getaufte Juden waren23. Eine jüdische Adelsschicht bzw. später ein jüdisches Rittertum etablierten sich ihm zufolge bald nach Untergang des Römischen Reiches, um lukrative Handels- wie auch diplomatische Verbindungen in den Nahen Osten und nach Byzanz aufrechtzuerhalten24,

zumal mit Aufstieg des Islams ab dem 7. Jh. das Mittelmeer für christliche Seefahrer weitgehend blockiert war, und Juden sich auch sprachlich mit Völkern und Herrschern des Nahen Ostens verständigen konnten. Weiters stellt Brockmann die Frage, ob nicht auch die Grafen von Zollern (aus denen später ja bekannterweise die preussischen Könige und späteren deutschen Kaiser hervorgehen sollten), getaufte Juden waren25.

Da die Grafen von Zollern in fraglicher Zeit (1150-ins 13. Jh.) Herren auch über das Steinlachtal waren, und die Belsener Kapelle vor Tempelsymbolik nur so strotzt (siehe dazu den 1. Artikel der Reihe), wirft das die Frage auf, ob die Hohenzollern als eventuell getaufte (krypto-)jüdische Ritter auch Mitglieder der Templer waren, so wie sie ja schon kurz nach Vernichtung der Templer 1314 prominent auch bei den Johannitern und den Deutschrittern auftauchten26. Brockmann spricht natürlich auch von anderen mittelalterlichen, nicht adeligen

„Kryptojuden“, die sich nur der Form halber (unter Zwang oder zur Tarnung) christlich taufen liessen, aber jüdischen Ritus und auch Netzwerke aufrecht erhielten27.

Bilde links Templer beim Angriff; Bild rechts das Siegelemblem der Templer („2 „arme Brüder“ auf einem Pferd); beide Bilder aus der Chronik des Matthäus Parisiensis, 13. Jh., gemeinfrei

Bild links: Wappen der Hohenzollern, aus Scheiblers Wappenbuch, um 1450; gemeinfrei

Bild rechts: Flagge Preussens, angenommen 1701 (angelehnt an jene des Deutschen Ordens)

Wenn wir die zeitgenössischen Bilder oben (welche Templer mit ihrer Fahne, dem sogenannten „Beaucéant“, zeigen) den unten gezeigten Wappen der Zollern gegenüberstellen,

so erscheint das Wappen der Hohenzollern wie 2 neben- oder übereinandergelegte „Beaucéants“.

Und die Flagge Preussens daneben selbsterklärend  Zufall? Vielleicht. .

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Ihre jüdischen Namen hätten diese „Kryptojuden“ dann entsprechend eingedeutscht bzw. codiert, damit man nach aussen ihre jüdische Provenienz nicht merkte. Auf diese Namenskodierungen werden wir später noch zurückkommen. Jedenfalls bläst Brockmann ins gleiche Horn wie Eggert, wo er die auffällige und fragwürdige Gründungsgeschichte der Templer beleuchtet; er geht dann allerdings einen Schritt weiter, indem er die recht interessante These aufstellt, dass die Templer von Grund auf eine jüdische Gründung gewesen seien, und ganz andere Ziele verfolgten als offiziell angegeben (was auch Eggert bemerkte). Schon die vorgegebene Gründungsabsicht, nämlich die christlichen Pilger auf ihrem Weg ins Heilige Land zu schützen, wurde wohl kaum, falls überhaupt, umgesetzt28. Genau das war aber der Hauptgrund für Papst und Kurie, die Templer nachfolgend als Orden anzuerkennen. Jedoch war schon in der 1. Ordensregel, die eben Bernhard von Clairvaux für die Tempelritter verfasste, der „Schutz der Pilger im Heiligen Land“ offenbar kein Thema mehr29.

Apropo Bernhard von Clairvaux: dieser wurde zu Lebzeiten seiner eingängigen Reden wegen auch

„der Honigsüsse“ genannt. Honig ist aber, wenn wir dem jüdisch-stämmigen Autor Robert Brockmann glauben wollen, eine Namenskodierung (siehe „Krytojuden“ weiter oben), die den jüdischen Stamm Manasse repräsentiert. So wie auch Namen mit „Zucker“ oder „Süss“, welcher uns auch im mittelalterlichen Minnesänger Süsskind von Trimberg begegnet, der im „Manessischen Liederhandbuch“ (auch „Codex Manesse“)30 verewigt ist, einer weltberühmten Sammlung von wunderschönen Buchmalereien von ca. 1300, wo die Minnesänger der Zeit dargestellt werden (wie auch Wolfram von Eschenbach oder Walther von der Vogelweide etc.). Das Buch ist benannt nach dessen Auftraggebern, der (hochwahrscheinlich) kryptojüdischen Ritterfamilie Manesse (gem.

Robert Brockmann von eben „Manasse“) aus Zürich.

Kurz: wenn schon möglicherweise Bernhard von Clairvaux, der Patron der Templer, welcher auch massiv PR für diese betrieben hat, ein kaschierter, also „Kryptojude“ war, dann würde das einige entsprechende Vorgänge ihrer Gründungsgeschichte besser erklären.

Zudem ist auffällig, dass gerade Templer, und später auch Deutschritter (die aber erst 1191 gegründet wurden), sich nie an Pogromen gegen Juden beteiligten, die zu Beginn von Kreuzzügen im christlichen Europa immer wieder ausbrachen. Bernhard von Clairvaux, der als „Pate“ und geistiger Vater der Templer gesehen werden kann, verurteilte Pogrome an Juden auf seinem Werbefeldzug 1147-1149 aufs Schärfste31, und konnte auch durch weitere Statements Gemetzel an Juden verhindern32.

Nach den bisherigen Erläuterungen scheint es nicht abwegig, ja sogar wahrscheinlich, dass die Templer eine (krypto-)jüdische Gründung waren, was neben zunehmendem Hochmut, Gier, Anmassung und Ausschweifung, Geisterbeschwörung und dem verderblichen Weg des Königs Salomos in den Augen ihrer Zeitgenossen wohl als ausreichend „unchristlich“ gelten konnte (wenn sie denn davon wussten, aber „Whistleblower“ gab es ja schon immer). Sicher waren die Templer bemüht, solche Dinge zu verbergen, dennoch waren ein gewisses elitäres und exklusives Selbstverständnis und Auftreten sukzessive wohl kaum zu verhindern. Was natürlich nichts mit ihren vermutlich jüdischen Ursprüngen zu tun hätte; denn Anmassung, Stolz und Überheblichkeit sind ja allgemein menschliche Schwächen, vor denen auch sonst niemand gefeit ist!

Gemäss dem Historiker Wolfgang Eggert sei zudem eine der Aufgaben der Templer gewesen, den dritten jüdischen Tempel zu errichten33, nachdem der letzte im Jahre 70 durch den späteren Kaiser Titus zerstört worden war34. Die Errichtung eines dritten Tempels in Jerusalem diene als Voraussetzung für das Kommen des jüdischen Messias, was auch heute noch Traum radikal-fundamentalistischer jüdischer Gruppen sei35. Wieder andere behaupten das genaue Gegenteil, dass nämlich das Kommen des jüdischen Messias Voraussetzung für den Tempelbau sei, weil nur dieser den Tempel errichten dürfe36. Wie auch immer: sei 's drum :-) Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass William (Bill) Cooper die Templer nur für eine Kopie der morgenländischen Assassinen hielt: „Die Assassinen waren das Original, die Templer die Kopie, Leute“37. Ob nun jüdisch oder islamisch: beides wäre unchristlich genug, zumal für Menschen des europäischen Mittelalters. .

Und nicht zuletzt sieht o.a. Wolfgang Eggert nicht nur in den Templern, sondern sowohl in den Kreuzzügen wie sogar in der Ausprägung des Vatikans, wie wir ihn heute kennen, jüdische „Erfindungen“ bzw. Werkzeuge jüdisch-messianischer Endzeitsekten38.

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Und was wünschen sich gläubige Juden mehr als die Errichtung des Dritten Tempels?

Diesen neu zu bauen, hat aber seither noch niemand geschafft - weder auf dem Tempelberg, noch auf dem vermutlich echten Tempelplatz39. Es gab zwar im Jahr 362 ambitionierte Versuche (vom damaligen Römischen Kaiser Julian Apostata erlaubt), die aber durch Erdbeben, schwere Unfälle und Feuerkugeln(!) gründlich vereitelt wurden40.

Wo gläubige Christen den Tempel sehen. .

Doch Jesus Christus sagte: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten“

(Joh 2, 19), (Anm. d. Autors: womit Jesus natürlich das durch Seinen Opfertod und die Wiederauferstehung vollbrachtes Heilswerk meinte, was aber die Menschen damals noch nicht erkannten).

Und weiter: „Da sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in Jahren erbaut; und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? (Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. Da er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, daß er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und der Rede, die Jesus gesagt hatte.) (Joh 2, 20-22)

Der Hl. Apostel Paulus dann schreibt: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Korinther 3, 16), und weiter: „Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst.“ (1. Korinther 6, 19).

Ein Wort zum „Antisemitismus“

Zur Abgrenzung gegen den Vorwurf des „Antisemitismus“ sei gesagt, dass Brockmann sich selbst als Nachkommen von mittelalterlichen Kryptojuden sieht, und betont stolz darauf ist! Es geht hier auch nicht um Skepsis gegenüber Juden (die ja immerhin unseren Heiland hervorgebracht haben, und der in seinem weltlichen Dasein selbst als Jude aufgewachsen ist!), sondern um die Frage, welcher Art die „unchristlichen Umtriebe“ der Templer gewesen sein könnten, und eine jüdische (oder entsprechend ambitionierte) Gründungsgeschichte hätte einen solchen Vorwurf – gerade damals – durchaus begründen können.

„Antisemitismus“ ist ja per se ein irreführender Begriff, denn das würde Ablehnung aller semitischen Stämme & Völker bedeuten (also des gesamten Nahen Ostens). Aber so hat sich der Begriff nun mal eingebürgert, insbesondere bei gewissen „Moralwächtern“, die diesen oft pauschal und anklägerisch mit „heiligem Ernst“

gebrauchen. Mittlerweile inflationär.

Doch die Sache mit den „jüdischen Ursprüngen“ der Templer ist insofern relevant, als auch der sogenannte

„Heilige Gral“, der ja immer mit den Templern in Verbindung gebracht wurde (so schon Wolfram von Eschenbach, der die Templer in seinem „Parzival“ als „Gralshüter“ bezeichnet41), möglicherweise eine jüdische Erfindung ist42.

Nicht zuletzt, weil dieser „Gral“ auch ein Synonym für die alttestamentliche Bundeslade ist (siehe S. 7), mit dem damals Allerheiligsten darin! Gläubige Katholiken und Orthodoxe sehen aber das Allerheiligste seit Jesu Kreuzestod nicht mehr im Tempel bzw. der Bundeslade (bei Jesu Kreuzigung ist ja auch der Vorhang vor dem Allerheiligsten des Tempels entzwei gerissen, was versinnbildlicht, dass der Weg zu Gott durch Jesus Christus freigemacht wurde), sondern im „Allerheiligsten Altarssakrament“, also der Hl. Eucharistie, wo der Heiland 10

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selbst in Fleisch und Blut auf den Altar, und in die Gläubigen kommt (und zwar ganz gemäss seinen eigenen Worten, freilich als seelische Nahrung). Und gerade im Mittelalter waren die meisten Menschen in Europa eben Katholiken, und seit dem Schisma43 von 1054 dann in grossen Teilen auch Orthodoxe.

Wir müssen ja den Vorwurf „unchristlicher Umtriebe“

auch aus seiner Zeit heraus verstehen! Und da war jüdisches Leben generell suspekt und wurde sehr misstrauisch und mit Argusaugen beobachtet. So verwundert es nicht, wenn eine vermutlich jüdische Gründerschaft der Templer entsprechende Spuren und Ursprünge im Orden nicht gerade öffentlich

herausposaunte.

Und wer dem Jerusalemer Tempel oder dem Gral nachjagt, erkennt den Neuen Bund, den Jesus Christus für uns mit Gott geschlossen hat, nicht an! Auch ich lehne selbstverständlich nicht „die Juden“ ab, sondern glaube nur, dass sie sich vergebene Mühe machen, wenn sie Jesus nicht als den verheissenen Messias anerkennen wollen.

Aber Hinwendung zu Gott ist jedermanns eigene Sache, und freiwillig! Niemals würde ich einen Menschen oder eine ganze Gruppe von Menschen ablehnen, weil sie anderen Glaubens sind! Zudem schätze ich die Juden, welche ich kenne, sehr! Sowohl als Menschen als auch als Arbeitskollegen.

Sowieso reden wir hier nicht über „die“ Juden, sondern eine kleine (krypto-)jüdische Elite. Und Eliten aller Völker aller Zeitalter hatten eben immer etwas exquisitere Hobbies. . jede auf ihre Art.

Warum Codierungen in Bergen, Fluren und Ortsnamen?

eil sie auf diese Weise sich lange halten, gleichsam die Templer (oder andere Ordensritter) und ihre Zeiten überdauern können. Möglicherweise wollten (zollerische?) Templer, die hier etwas

in der Landschaft codiert hätten, ihrem grossen Vorbild Salomo nicht nur in Gebäuden, sondern

auch landschaftlich die Ehre geben? Ebenso anderen Königen, die wir später noch entdecken

werden? Sichtbar, doch gut verborgen. Oder wie die Engländer sagen: „hidden in plain sight“ 

Es könnte auch sein, dass in Flurnamen persönlicher Besitz, und auch ein Machtanspruch,

gut erkennbar markiert wurde. Im Folgenden werden wir entdecken, dass einige markante Flurnamen in und um Mössingen ein unverkennbar zollerisches Gepräge tragen, einer sogar den unverwechselbaren Vornamen seines Besitzers: Ostertag!

Diesen Namen trugen teils wohl Menschen, die an eben einem Ostertag geboren wurden44. Jetzt entspricht unser „Ostertag“ aber zeitlich dem jüdischen Passahfest, und tatsächlich ist Ostertag auch ein (krypto-)jüdischer Fasmilienname45.

Gleich neben der Flur Ostertag, auf die wir noch genauer zu sprechen kommen, werden wir später König David entdecken, und auch im weiteren Umfeld von Mössingen viele weitere Bezüge auf biblische Könige und Propheten und Geschichten. .

Eingedenk des Umstandes, dass Templer (wie auch andere Lesekundige des Mittelalters) beinah zwangsläufig ausgesprochene „Bibelfreaks“ waren, verwundert es kaum, dass sie vieles hier biblisch codiert und markiert hätten, haben doch viele Kirchenbauer des Mittelalters in ihren Sakralbauten (und nicht nur in der Belsener Kapelle!) den legendären Tempel des Königs Salomo nachempfunden46. Und wenn wir den biblischen Namen und Bezügen folgen, ergibt sich noch mehr: eine verblüffende landschaftliche Bibel, welche teils sogar einzelne Episoden reichlich ausgeschmückt nacherzählt.

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Im Zentrum dieser Erzählungen stehen natürlich Salomo und dessen „Tempel“ in Belsen (siehe voriger Artikel), doch auch die Entstehung sowie die Zerstörung des Tempels sind landschaftlich deutlich verankert, ebenso Vorgänger wie Nachfolger des Königs Salomo. Und sogar biblische Geschichten und Propheten, deren Botschaft oder Werdegang wir auch im Kontext der „unchristlichen Umtriebe“ der Templer sehen können.

Elitäre Blutlinien?

it elitären Blutlinien haben wir es im Steinlachtal aktuell (meines Wissens) nicht zu tun, sie sind aber im weiteren Sinne für unsere „biblische Geografie“ insofern interessant, als die Geschlechter, welche hier herrschten, in ihren Wappen deutliche Zeichen von „gehobener

Abkunft“ aufweisen wie z.B. Löwen oder Sparren.

Dazu gehören die von Fürst ebenso wie die von Ow (Au) und auch die von Stöffeln. Auf die

Grafen von Zollern, die in und um Mössingen Vögte und Ministerialen (Dienstadel) hatten, sind wir bereits oben auf S. 8 eingegangen, wobei später auf S. 23 (im Kapitel „Zollerberg“) noch ihr Familienname beleuchtet wird.

Oben Wappen derer von First (links), von Au bzw. von Ow (Mitte) und Stöffeln (rechts); Bilder links und rechts aus dem Scheiblerschen Wappenbuch 1450-1480, Mitte aus Siebmachers Wappenbuch von 1605; alle aus wikipedia commons, gemeinfrei

Löwen und Sparren tragen natürlich auch etliche andere Adelsfamilien im Wappen, sind also nicht exklusiv im Steinlachtal zu finden. Aber vieles weist darauf hin, dass diese „Sparren- und Löwenfamilien“ eine gemeinsame Abkunft haben (oder behaupten), die gar bis ins Alte Testament zurückreicht!

Herrschergeschlechtern in Antike und Mittelalter ging es immer um entsprechende Legitimation, auch vor der Konkurrenz. Und zwar am besten durch eine „hehre“ Abstammung, was Blutlinien meint. Man glaubte sich in der Abstammung von Göttern und/oder grossen Helden, die Halbgötter waren, wie Herakles oder Achilles47. Und das hat im Mittelalter nicht aufgehört. Alle europäischen Königshäuser sehen sich in der direkten Abstammung von (Halb-)Göttern, die sächsischen Askanier48 z.B stützen sich auf germanische Asen, daher der Name. Das steht zwar so nicht in Wikipedia, aber ein verstorbener Freund und erwiesener Nachfahre von Albrecht dem Bär, einem ihrer Gründerväter, hat mir das so erzählt. Familienüberlieferung  Andere hingegen behaupten, die Askanier stammten von Askenas ab, einem Sohn Gomers und Enkel Japhets, seinerzeit kurz nach der Sintflut geboren49. Dieser Ascenas, Sohn Gomers, hat mit unserem Steinlachtal aber weiter nichts zu tun. Dafür wird uns eine andere biblische Gestalt namens Gomer, nämlich die Frau des Prophten Hosea, in diesem Artikel noch beschäftigen.

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Die englischen und schottischen Könige jedenfalls glauben und behaupten allen Ernstes, bis auf den heutigen Tag, dass sie vom biblischen Patriarchen Jakob abstammen! Zumal der sogenannte „Jakobstein“ (englisch

„Scone Stone“)50 unter dem Krönungsstuhl liegen, genauer: dort eingebaut sei51. Und schottische Könige gaben sich passgenau gerne den Namen Jakob, nicht von ungefähr. .

Und einen „Jakobstein“ finden wir als Flurnamen auch gleich hinter Belsen, unterhalb des Dreifürstensteins Könnte dieser – so nebenbei - auch die 3 biblischen Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob beschreiben? Denn diese waren nicht irgendwelche dahergelaufenen Viehhirten, sondern wirkliche Fürsten!

Der Patriarch Isaak segnete seinen Sohn Jakob (=Israel!) so: „Völker sollen Dir dienen und Völkerschaften sich vor Dir niederbeugen! Sei Herr über Deine Brüder, und Deiner Mutter Kinder müssen Dir zu Füssen fallen!

Wer Dir flucht, sei verflucht, und wer Dich segnet, sei gesegnet!“ (1. Mose 27, 29).

Und hiess es über Jesus nicht auch: „Und er wird ein König sein über das Haus Jakob ewiglich, und seines Königreiches wird kein Ende sein.“ (1 Lukas 33)

Bild oben: „Coronation Chair“ (Krönungsstuhl) in der Westminster Abbey, aus wikipedia commons, gemeinfrei Zurück zu den Löwen: diese sind keine europäischen Tiere. Natürlich gilt der Löwe auch heute noch als „König“

der Tiere, und ist ein Synonym für Kraft und Autorität. Aber Europäer hätten doch genauso gut andere

„majestätische“ Tiere in ihre Wappen nehmen können. Hirsche oder Bären zum Beispiel. Oder meinetwegen Auerochsen 

Welche sie ja teils in ihren Wappen auch haben. Doch Europäer des Mittelalters kannten keine Löwen, sie bekamen diese nicht zu Gesicht (ausser in Kreuzzügen vielleicht). Bekannt waren diese Tiere teils aus fabelhaften Geschichten, vor allem aber wieder aus der Bibel! Wo der Löwe ja oft vorkommt. Löwen sind aber seit alters das Symboltier des Stammes Juda52, der auch König David hervorbrachte. Welcher ja schon als Hirte Löwen im Kampf besiegt hat: vor seinem Kampf mit Goliath versicherte David dem König Saul:

„Doch David ließ nicht locker: »Als ich die Schafe und Ziegen meines Vaters hütete, kam es immer wieder vor, dass ein Löwe oder ein Bär die Herde überfiel, ein Schaf packte und es wegschleppen wollte. Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss ihm seine Beute aus dem Maul. Stürzte er sich dann wütend auf mich, packte ich ihn an der Mähne oder am Fell und schlug ihn tot. So habe ich mehrere Löwen und Bären erschlagen. Und diesem Philister soll es nicht anders ergehen, denn er hat sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig gemacht. Der HERR, der mich aus den Klauen von Löwen und Bären gerettet hat, der wird mich auch vor diesem Philister beschützen.« Schließlich gab Saul nach: »Gut, du sollst mit ihm kämpfen. Möge der HERR dir beistehen.« (1 Samuel 17, 34-37) .

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„Löwe aus dem Stamm Juda“ ist aber auch einer der Titel von Jesus Christus53.

Sogenannte „Blutlinien“, möglichst edel, am besten durch Abstammung von Göttern, sollen also seit altersher zur Herrschaft legitimieren. Jetzt ist es so, dass im ganzen Mittelalter geglaubt wurde (Katholiken und Orthodoxe bis heute), dass in der Hl. Messe der Kirche Jesus Christus in Fleisch und Blut auf den Altar kommt.

Damit ist eine etwaige Legitimation qua „Abstammung von Jesus“ obsolet, denn jeder Gläubige, gerade auch jeder „Unwürdige“ (und das sind wir vor Gott alle, weswegen wir ja Seiner Barmherzigkeit bedürfen!), kann dieses kostbaren Blutes teilhaftig werden.

Viele der Form halber getaufte Juden («Kryptojuden») nahmen es gemäss dem Autoren Robert Brockmann (siehe S. 7) aber mit der Ausübung des christlichen Glaubens nicht so genau, sondern hielten noch an alten jüdischen Traditionen fest, AUCH an familiären Banden/ Freundschaften, Netzwerken, Handels- und Vertriebswegen etc. Wenn diese «Kryptojuden» Adlige/Ritter waren (wovon es offenbar etliche gab!), war ihnen das echte Blut Christi (als Heil und Gnade) verwehrt, denn als Juden lehnten sie Christus als Messias ab.

Möglicherweise erhielten sie so auch keine (gültige) Firmung, und taten das Glaubensbekenntnis eher „pro forma“ kund…

Wenn das Kostbare Blut des Heilands nicht direkt zur Herrschaft legitimieren konnte, so suchte man Alternativen: also wenigstens Legitimation durch die angebliche Blutlinie Jakob – Isaak – Abraham. Oder diejenige, die von David und Salomo begründet wurde. . worin ja auch Jesus Christus steht. Also muss man für das Blut Jesu Christi (und damit Davids und Salomos – kommt ganz drauf an, vor wem man sich jeweils legitimieren will!) halt gewisse „Umwege“ in Kauf nehmen. Eben den „Gral“.

Und wie wir auf S. 7 gesehen haben, ist der „Gral“ ja AUCH ein Synonym für die verschollene Bundeslade, steht also mithin für den Alten Bund!

Der sog. «Heilige Gral» ist aber eben AUCH ein Kult um das Blut Jesu Christi (also vermeintlich, teils in Reliquien wie dem Grabtuch, der Hl. Lanze etc., wo ja auch das Blut des Herrn dran klebe) Diesen Kult hat uns Jesus aber nicht geboten, sondern ausschliesslich die Hl. Eucharistie, wo Er selbst in Fleisch und Blut auf den Altar und in die Gläubigen kommt (als Seelennahrung!) - der „Heilige Gral“ dagegen beschreibt eine angebliche «Blutlinie Jesus» mit Maria Magdalena, gemeinsame Kinder, Stammlinien etc.: «Wir stammen von Jesus/David ab». . Diese alte Idee wurde dann von modernen Autoren wie Dan Brown in diversen Gassenhauern wie “Da Vinci Code“

aufgegriffen. Dass diese Idee einer „fleischlichen Abstammung von Jesus“ aber ein reiner Hoax und elitärer Wunschtraum ist, habe ich in mehreren Artikeln und Videos zum Thema schon versucht, zu zeigen54.

Was nun? Alter Bund oder Blut Jesu Christi? Ist das nicht ein Widerspruch?

Wo ist der „missing link“, der beide Definitionen verbindet?

Wer behauptet, er entstamme einer „Blutlinie Christi“, oder eine solche anderswie postuliert, trifft somit ZUGLEICH die Aussage, dass Jesus eben KEIN Gott oder Gottes Sohn sei, sondern nur ein Mensch, und höchstens noch Rabbi oder Prophet (wie es ja der Koran will). Was auch gläubige Juden bis heute tun, weil sie noch immer auf ihren Messias warten. So erklärt sich auch die Verehrung der Bundeslade, die ja ebenso im „Gral“

symbolisiert wird. Also wird im „Gral“ klar der Alte Bund favorisiert, und der neue durch Jesus Christus geschlossene abgelehnt.

Das ist der missing link, der beide Definitionen des „Grals“ in einem Statement verbindet!

Also Legitimation (vor anderen Juden) schon durch David/Salomo… Aber auch die Blutlinie Jakob wollen viele bis heute in ihrem Stammbaum sehen: Denn die Stadt Isaaks und Jakobs war Hebron, welche zunächst auch die Hauptstadt war, von der aus David regierte.

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Jetzt tragen viele Ritter- und Fürstengeschlechter den sogenannten „Sparren“ im Wappen, was kein Zufall ist.

Denn dieser Sparren (den auch einige Dörfer und Herren des Steinlachtals im Wappen trugen, dazu später mehr) heisst auf französisch „Chevron“ (vgl. auch den gleichnamigen Konzern, der diesen Sparren noch heute prominent im Logo trägt), was zugleich der hebräische Name der Stadt Hebron ist! Diese Stadt war den Alten Hebräern so wichtig, dass man in ihr, wie später in Jerusalem, gar den „Nabel der Welt“ sah55!

Denn nichtzuletzt war das „jakobäische“ Hebron später auch die Stadt Davids, bevor dieser dann Jerusalem dazu auserkor. Den Sippennamen «Jacob» wiederum finden wir leicht abgewandelt auch in Namen wie „Jacobs“,

„Jacobi“, „Jaeger“ oder Jaggy, in der Schweiz auch als „Jaggli“ oder „Jäggli“56.

Das schliesst den Kreis zurück zum sogenannten „Jakobskissen“ oder „Jakobstein“, den wir eingangs schon erwähnt haben. .

Warum wohl waren die Gralsgeschichten im Mittelalter v.a. beim Hochadel so beliebt? Weil sie eine kaschierte Lobrede auf die eigene „hehre“ Abstammung sind, zumindest für den Hochadel! Und in dieser hehren Tradition bzw. Abstammung von z.B. David oder Salomo sahen sich alle Hochadeligen jener Zeit, wie auch die deutsche Kaiserkrone dokumentiert, welche 2 sehr schöne Bildplatten mit genau diesen Königen zeigt:

Bilder oben: Details aus der Reichskrone des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (heute Wiener Hofburg, Kaiserliche Schatzkammer): links König Salomo, rechts König David; beide aus wikipediâ free commons, von „Gryffindor“ 2007, gemeinfrei Überdies ist das Alte Testament voll von ellenlangen Abstammungslinien (Herkunftsnachweise, damit wurde auch Jesus - als Mensch - schon am Beginn der Evangelien als legitimer Nachfahre Abrahams und Davids ausgewiesen!), welche für rechtmässige Herrschaft, Nachfolge und Erbantritt unabdingbar waren. Siehe dazu die weltberühmte Geschichte von Jakob, der seinen Bruder Esau und Vater Isaak um den Segen für den Erstgeborenen betrogen hat! Genauer: dessen entsprechenden väterlichen Segen.

Einen solchen väterlichen Segen hat Jesus aber nie und niemandem erteilt, sonst wäre das zwingend überliefert worden, was es aber nicht ist! Alleine daher ist eine sogenannte «Blutlinie Christi» schon Humbug.

Es gibt aber noch andere Gründe, eine solche auszuschliessen, v.a. der Heiland selbst, der seine Nachfolge als eine GEISTIGE eingesetzt hat (Lukas 14, 25-33, aber auch Jesu Gespräch mit Nikodemus: Johannes 3, 1-21), ganz entgegen den damaligen Gepflogenheiten NICHT als eine körperliche (also nicht via fleischliche Abstammung), zudem für jedermann zugänglich, der glaubt und vertraut… also eben NICHT exklusiv & elitär!

Zudem hatte der Heiland hier auf Erden ganz andere Aufgaben, die er auch klar definiert hat!

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Und gerade im Zusammenhang mit Berg-, Orts- und Flurnamen ergibt eine „biblische“ Abstammung bestimmter Herrschergeschlechter (ob nun echt oder nur behauptet) ein ganz neues Bild.

Ein grösseres Bild mit erstaunlichen Details, Marken und Verweisen, dass wir fast nicht anders können, als diese mit „biblischer Geografie“ zu bezeichnen.

Dafür wenden wir uns zunächst einigen markanten Bergen und Hügeln rund um Mössingen und Belsen zu, wovon der eine oder andere auch weitestgehend „kultischen“ oder „heiligen“ Charakter gehabt haben mag.

Das kann selbstredend auch für andere Epochen gelten, doch naheliegende biblische Bezüge lassen bei einigen durchaus mittelalterliche Namensursprünge vermuten.

„Höhenheiligtümer“ des Salomo am Jerusalemer Albtrauf?

Der Farrenberg

er Name des Farrenbergs, Hausberg von Mössingen, könnte seinen Ursprung im «Pharaoberg»

haben, nicht nur klanglich. Wie das? Er sieht aus einem bestimmten Blickwinkel von Norden

(ca. Edelmannsweg/Dachtel) aus wie ein Krokodilskopf - und das Krokodil steht AUCH für den

altägyptischen Pharao: im Alten Testament wurde der Pharao mehrfach so genannt (dazu weiter

unten mehr), ebenso der Leviathan, welcher der Böse ist, der grosse Widersacher57!

So rief Christophe, unser Austauschfranzose von Anfang der 1980er-Jahre, immer wenn er diesen Berg sah:

«Et voilà, le crocodile!» So mag es eventuell zollerischen Templern ergangen sein (oder auch französischen Brüdern, die zum ersten Mal das Steinlachtal betraten) - zumal, wenn sie schon mal Ägypten besucht bzw.

bekriegt hatten, wie in mindestens 2 Kreuzzügen: es erinnerte vielleicht auch sie an die Silhouette eines Krokodils!

Bild oben: der Farrenberg vom Mössinger Freibad aus gesehen, Bild vom Autor 2023

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Jetzt ist natürlich klar, dass „Farren“ auch das früher übliche Wort für „Zuchtstier“ war. Möglicherweise liegt hier aber eine sprachliche Doppelbedeutung vor bzw. wurde dem „Pharenberg“ erst später der Farrenberg untergeschoben?

Die lokale Überlieferung will, dass oben auf dem Plateau des Berges einst Farren geweidet und gehalten wurden. Schon möglich. Aber der Weg dort hoch oder wieder herab ist weit und beschwerlich. Saftige Weiden, und vor allem die Nähe zum heimischen Stall gäbe es direkt neben den Dörfern unten genug. Und von einer Sömmerung des Viehs auf Bergweiden ist im Steinlachtal nichts bekannt. Wurde die lokale „Farrengeschichte“

erst später dem von (vielleicht zollerischen, aber auch) französisch sprechenden Templern so genannten Pharenberg alias „Mont de Phar(ao)“ in die Schuhe geschoben?

Im 14. Jh. wurde dieser Farren allerdings auch „Pfarren“ genannt und geschrieben58, was von einem möglichen

„Pharen“ (alias Pharao) nicht so weit weg ist! Waren auf unserem Farrenberg vielleicht „Pfarren“ (also Geistliche) zugange, die dort an sakralen Orten Gebete oder spezielle Opfer verrichteten?

Besonders „krokodilig“ erscheint der Farrenberg vom Standort Edelmannsweg oder Dachtel aus. Dort war es, wo mein Elternhaus stand, und wo der oben erwähnte Christophe immer wieder das Krokodil begrüsste :-) Und gerade der Standort Dachtel spielt später bei den Flurnamen noch eine grössere Rolle!

Und wie oben schon angedeutet, war das Krokodil auch ein biblisches Synonym für den ägyptischen Pharao!

Und wie wir wissen59, waren Templer und andere Lesekundige jener Zeit wahre „Bibelfreaks“, weil sie hauptsächlich in dieser lasen (mit wenigen Ausnahmen).

Wenigstens leitende Brüder kannten sich in der Bibel daher sehr gut aus.

Pharao = Krokodil? Dazu 2 exemplarische Bibelstellen:

„Sage und sprich: So spricht Gott, der HERR: Siehe, ich will an dich, Pharao, du König von Ägypten, du großes Krokodil, das mitten in seinen Strömen liegt und spricht: «Mein ist der Strom, und ich habe ihn mir gemacht!“

(Hesekiel 29, 3)

„Menschensohn, hebe ein Klagelied an über den Pharao, den König von Ägypten, und sprich zu ihm: Du warst gleich einem jungen Löwen unter den Heiden, und du warst wie ein Krokodil im Meere. Du schossest einher in deinen Strömen; du trübtest das Wasser mit deinen Füßen und wühltest ihre Flüsse auf.“ (Hesekiel 32,2).

Ein Luftbild von 1976, wo man das „Krokodil“ sehr schön sehen kann, darf ich hier nicht einstellen, weil es urheberrechtlich geschützt ist; gleichwohl darf man es im Landesarchiv/Landesmedienzentrum Baden-Württemberg online ansehen:

Mössingen Industriegebiet 1976 - Detailseite - LEO-BW

Französisch war die Sprache der Templer (Gründungsland Frankreich), und auch die damalige «Weltsprache», in der sich Gebildete und Leute von Stand gewöhnlich unterhielten. So auch Kreuzfahrer untereinander im Heiligen Land, bzw. deren Anführer. D.h., einreisende Templer aus Frankreich könnten im späteren

«Farrenberg» eine Anlehnung an das (pharaonische) Krokodil gesehen, und ihn entsprechend benannt haben.

Bzw. zollerische Grundherren, die ggf. phasenweise vielleicht selbst Templer waren? Auf deutsch klingt Pharao-bzw. Pharaonenberg zwar nicht schlecht, jedoch zu auffällig :-)

Scheinbar wurden Pharaonen zudem mit «Krokodilfett» gesalbt, und der Begriff des Messias («Gesalbter») entstammt sprachgeschichtlich wohl dem «Messeh», dem Hl. Krokodil der Alten Ägypter60!

Dazu dann unten mehr, bei „Messias, der Gesalbte“.

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Ebenso steht das Krokodil für den ägyptischen Dämonen Typhon (alias Teufel):

„Typhon, der ägyptische Dämon oder Geist des Widersachers, wurde am dritten Tag geboren. Typhon wird oft durch ein Krokodil symbolisiert; manchmal ist sein Körper eine Kombination aus Krokodil und Schwein61.

Also sahen sogar die alten Ägypter selbst im Krokodil ein Symbol des grossen Widersachers. .

Was aber fast noch augenscheinlicher ist: die Ähnlichkeit des Farrenbergs mit dem judäischen Masada!

Bilder oben: Farrenberg bei Mössingen, beide wikipedia commons. Links „Marc Bamann“ 2014, rechts „Degustazioneitaliana“ 2016

Masada ist der Tafelberg in der jüdischen Wüste (unweit des Toten Meeres), wo um 70 n. Chr. der Aufstand der Juden in einer 2-jährigen Belagerung durch die Römer endgültig niedergeschlagen wurde… Das war gebildeten und belesenen Leuten auch im Mittelalter schon bekannt, vor allem, wenn sie viel im Heiligen Land zugange waren, wie eben die Templer! Auf hebräisch/aramäisch wird dieser Berg «Mezzada» genannt - ist es Zufall, dass der Ortsname von Mössingen in alten Quellen meist «Messingen» bzw. «Meβingen» (also mit sz) genannt wurde? Ist der Name des Dorfes an dieses «Masada/Mezzada» angelehnt?

Mössingen/Meszingen für Mezzada/Masada?

Bild oben: Bergfestung Masada (Judäa), wikipedia commons, „Kordas“ 2013

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Ein Wort zu angeblich „alemannischen“ Ortsnamen

Gemeinhin wird angenommen, dass viele deutsche und schweizerische Orte mit einer Endung auf -ingen alemannischer Herkunft sind: sie wären entstanden aus dem Personennamen eines Anführers, der nach Niederlassung der Sippe dann mit einem -ingen versehen wurde. Viele -ingen Namen wären so aber schlecht und unzureichend erklärbar: welche Personen heissen denn Ösch, Ofter oder Tüb (für Tübingen), Duss oder Dusso (für Dusslingen), Nörd für Nördlingen „Bal“ für Balingen (schon wieder Baalingen :-) ein Gönn für Gönningen? Ein Eh für Ehingen? Ein S für Singen, ein B für Bingen? Eigenartige Ortsgründer haben wir da in Deutschland. . Für Mössingen hat man einfach mal hypothetisch einen „Masso“ oder „Messo“ herbeiphantasiert (siehe im Screenshot der Website der Stadt Mössingen im unteren Bild), woraus dann gemäss dem Mössinger Heimatbuch von 1973 ein „Masginga“ geworden sein soll62. . :-)

Allerdings wüsste man gemäss dem Mössinger Heimatbuch (ebenda) über die vermuteten alemannischen Ortsgründer „sonst nichts Weiteres“, was einmal mehr unterstreicht, dass der angeblich „alemannische“ Name vieler Orte wohl eher einer unbestätigten Annahme entspringt. Gut, auf diesem Feld dürfen auch wir pflügen, ist es nicht ;-)

Viele angeblich „alemannische“ Ortsnamen müssen oder dürfen also wohl anders gedeutet werden, und sind eventuell viel jünger (in Namen oder vielleicht auch in Entstehung): und wer verleiht Orts- oder Flurnamen?

Sicher nicht jeder dahergelaufene Bauer, der ja nur „Leibeigener“ war, auch wenn er den Boden bebaute, der ihm zuvor gnädigst verleihen wurde. Und von wem? Von den Mächtigen, den Herren: in ihnen dürfen wir die wirklich befugten Namensgeber von Orten, Fluren, teils auch Bergen etc. sehen.

Zudem endeten die französischen Königshäuser seit den Merowingern des 6. Jh. in ihrer Landessprache auf

„-ingues“, wie beispielsweise Merovingues, Karolingues, Kapetingues etc., was wie unser „ingen“ ebenfalls germanischen Wurzeln entspringt, denn die frühen Franken und auch Burgunder waren germanische Stämme, die nach Gallien eingewandert sind! Und französisch ist nach Ansicht vieler Linguistiker daher eben keine rein lateinische, sondern eine „Mischsprache“, mit erheblichen germanischen Wurzeln63! Somit ist ein „-ingen“ alias

„.ingue“ gar nicht mal so typisch alemannisch, und etliche hiesige „ingen“ könnten statt an vermeintlich

„alemannische“ Anführer ebensogut an andere Wortstämme angehängt worden sein, auch im Hochmittelalter!

Auffällig für unser Mössingen ist auch, dass „Messias“ auf französisch „Messie“ heisst! Ist im Ortsnamen

„Messingen“ (in der Mundart) auch der Messias, also Jesus Christus versteckt, natürlich nur klanglich?

Darauf kommen wir weiter unten zu sprechen. .

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Bolberg als „Baalberg“?

Der Name des semitischen Gottes „Baal“, vor dem im Alten Testament der Bibel ja laufend gewarnt wird, von vielen Propheten, ist ein Konsonantenwort (wie in semitischen Sprachen üblich), der auch mit anderen Vokalen gefüllt werden konnte. Die Aussprache konnte je nach Diealekt vari eren und beispielsweise auch als „Bel“

(siehe Belsen, im ersten Artikel) oder „Bol“ gesprochen werden64. Nun liessen viele judäische und israelische Könige den Baalen („Balim“) „Höhen“ errichten, wo dieser phönizische Gott (entweder parallel zum Gott Jahwe der Isaraeliten, oft auch anstatt!) verehrt wurde. „Höhenheiligtümer“ waren damals eine wahre Landplage, die bezeugten, dass das Volk Israel bzw. Juda sich oft nicht nur auf ihren einzigen Gott verliess, sondern oft auch den „Baalen“ opferte, dies nicht nur auf den berüchtigten „Höhen“, sondern auch bei „heiligen“ Bäumen oder Quellen65. Und am Fusse unseres Bolbergs befindet sich die Öschinger Klufthöhle. Auch in Höhlen wurden früher manchmal Kultorte gesehen, als eine Art Scharnier in mythologische „Totenreiche“ oder „Unterwelten“. .

Im Kult um Baal versuchten die Leute gute Ernten und grosse Viehherden zu erlangen, es war eine antike Fruchtbarkeitsreligion, garniert auch mit sexuellen Riten, welche natürlich grosse Anziehungskraft ausübten (so auch auf viele der damaligen Juden)66.

Insbesondere König Salomo (im ersten Artikel dieser Reihe sahen wir König Salomo in der Belsener Kapelle alias Miniatur-Tempel deutlich codiert!) aber liess für die verschiedenen Götter seiner vielen Frauen (gemäss Bibel hatte er ja 700 Haupt- und 300 Nebenfrauen) Höhenheiligtümer bauen, Opfer- und Kultstätten für fremde Götter: „So tat Salomo allen seinen Weibern, die ihren Göttern räucherten und opferten“, er wandte sich vom Gott seiner Väter ab, worüber der Herr aber zornig wurde (1 Könige 11, 4-10)! Und Salomo ehelichte ja auch die

„Tochter des Pharao“67, die er aus der Davidsstadt hinauf zum Palast führte (2 Chronik 8, 11 und 1 Könige 9, 24).

Womit wir eine regionale Verbindung zum Farrenberg (alias Pharaoberg) vor uns hätten, der ja gegenüber des Bolbergs liegt, welcher das Steinlachtal nach Osten begrenzt!

So gesehen könnten wir den Bolberg auch als „Baalberg“ betrachten, und damit namentlich als eines der vielen Höhenheiligtümer, die insbesondere König Salomo errichten liess. Und der mit dem Farrenberg („Pharaoberg“) und Belsen (alias Tempel Salomos) einen ersten Zusammenhang ergibt, der neugierig macht. .

In Palmyra (Syrien) bildete Baal wohl zusammen mit dem Mondgott AgliBOL und dem Sonnengott JarchiBOL

eine Triade (Dreigottheit). Da haben wir ihn also wieder, unseren „Bol“ 

Ergänzend dazu haben wir noch den „Bolwasen“ im Westen von Ofterdingen (Nachbarort von Mössingen), der dort sogar mehrmals bzw. recht weiträumig auftaucht.

Dass Namen mit „Baal inside“ kein reines Hirngespinst sind, sehen wir auch an Familiennamen wie bei Karin Baal (Schauspielerin Karin Baal – Wikipedia), Ortsnamen wie Babelsberg (eigentlich „Babylonberg“) und Baalborn Baalborn – Wikipedia, oder gleich als Baal selbst Baal (Hückelhoven) – Wikipedia. .

Höhenheiligtümer?

Ob Templer (als ausgewiesene „Salomonsritter“, siehe dazu im ersten Artikel!) oder wer auch immer auf den

„Quasi-Höhenheiligtümern“ dieser Gegend in Anlehnung an das Alte Testament anderen Göttern opferten und räucherten? Angelehnt vor allem an König Salomo, der ja den fremden Göttern seiner vielen Frauen „Höhen“

errichten liess (1. Könige 11, 6-8)? Schwer zu sagen, jedenfalls wäre das sehr auffällig, und kaum zu verbergen gewesen! Jedoch scheint es nicht unmöglich, dass (zollerische?) Grundherren, die im 12. Jh. möglicherweise Mitglieder bei den Templern hatten, vordergründig Kreuz- oder Prozessionswege auf einzelne Höhen des Steinlachtals einrichteten, wie wir einen solchen ja ganz schön und deutlich heute noch auf den Kornbühl bei Salmendingen vorfinden: ein Kreuzweg, der oben bei der Kapelle dann bei den 3 Kreuzen endet, die Golgatha (den Ort des Kreuzestodes Christi) repräsentieren.

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Ein interessantes Merkmal von antiken Höhenheiligtümern des Orients ist, dass diese oben eine „Massebe“

aufwiesen, was eine Art von heiliger Säule meinte68. Was aber auch eine erneute sprachliche Parallele zu

„Mössingen/Messingen“ darstellt! Stand zu Templerzeiten die eine oder andere „Massebe“ auch auf unseren Albbergen? Welche dann sogar noch von Wällen, also Einfriedungen, umgeben waren (siehe dazu weiter unten auf dieser Seite)?

Und hintergründig, also in einer Doppelbedeutung (nur für „Eingeweihte“ sozusagen) machte das Volk – freilich unwissend - also auf solchen „Kreuz- oder Prozessionswegen“ auch anderen „Göttern“ die Aufwartung?

Wahlweise auch an diversen Weg- oder Gipfelkreuzen, von denen die meisten aber nach der Reformation ab 1500 aufgehoben wurden69. Trotzdem stehen auch heute noch (oder wieder) auf Kuppen und Höhen der Alb einige Weg- und Gipfelkreuze. Nicht zu vergessen der eine oder andere Klausner in seiner abgeschiedenen Einsiedelei, welche von Gläubigen/Bussfertigen im Mittelalter oft aufgesucht wurden70!

Einige Höhen in und um das Steinlachtal sind mit deutlich erkennbaren Wällen und Gräben versehen.

Die allerdings meist kaum datiert werden können. Für die Wall- und Grabensysteme auf dem Kirchkopf bei Talheim, des Riedernberges hinter Talheim oder die auf dem Filsenberg (zu dem komme ich gleich noch), und insbesondere des dortigen Meisenbühls wurden schon alle möglichen Ursprünge vermutet: von bronzezeitlich bis keltisch, über mittelalterlich(!) bis in die barocke Neuzeit hinein71. Meist ist aber eine zeitlich verlässliche Eingrenzung ihrer Errichtungszeit nicht möglich.

Jetzt müssen Wälle und Gräben aber nicht zwingend Verteidigungscharakter haben! Bei der bekannten Viereckschanze hinter Belsen (als „keltisch“ gedeutet) beispielsweise sieht man, dass sie für Verteidigungszwecke ganz ungünstig gelegen ist, und kaum Burg- oder Schutzcharakter gehabt haben kann.

Wie auch die meisten anderen Viereckschanzen, die man kennt. Und das sind europaweit sehr viele! Woraus man dann – vermutlich zutreffend – herleitete, dass diese Viereckschanzen wohl weitestgehend kultischen Charakter hatten (also für religiöse Rituale und Opfer und/oder für Versammlungen gebraucht wurden).

Der Schweizer Historiker Christoph Pfister hat in der Schweiz zig Wallanlagen entdeckt, die keinerlei militärischen Zweck gehabt haben können, weil sie zu tief oder sonstwie ungünstig gelegen sind! Dafür ganz deutlich Tier- und Pflanzenformen abbilden (Blumen, Fische, Falken, andere Vögel etc.), aber auch Herzen, gar Penisse und andere Symbole72. Teils auch Menschenformen. Pfister erkennt in vielen dieser Wallanlagen einen

„rein figürlichen Zweck“73. Weil die Datierung von Erdanlagen äusserst schwierig ist (siehe oben), können wir hier also nur vermuten, in welcher Epoche diese entstanden sind. Pfister erkennt in seiner Westschweizer Heimat zudem ein System von „heiligen Bergen“.74 Wie oder von wem auch immer entsprechend genutzt oder benannt. .

Wenn wir aber im Steinlachtal schon mal einen Pharaoberg und einen Baalberg haben (es gibt in Nordwürttemberg ja auch ein Dorf „Ballenberg“, und in der Schweiz einen gleichnamigen „Ballenberg“, was m.M.n. dasselbe ist, ebenso möglicherweise das nahe „Balingen“!), noch dazu König Salomo und seinen Tempel in Belsen, dann wird es langsam plastischer. .

Filsenberg als „Berg des Sohnes“ („Mont de Fils“)?

„Fils“ ist auch der Name eines Flusses bei Göppingen, dessen Ethymologie laut Wikipedia nur als „von Weiden gesäumter Fluss“ vermutet wird75. Das ist auf unseren Filsenberg jedoch kaum zu übertragen.

Wenn wir aber französische, mithin doppeldeutige „Tarnnamen“ in der Region für möglich halten, dann erscheint der Filsenberg in ganz anderem Licht. „Fils“ ist französisch für „Sohn“. Wenn also auch hier eine französische Namensgebung zugrunde liegt (wir erinnern: französisch war damals die „Weltsprache“, zumindest der Höhergestellten), dann wäre der Filsenberg der „Berg des Sohnes“. Im biblisch-religiösen Kontext wäre damit natürlich Jesus Christus gemeint, der Messias (auf den Ortsnamen „Messingen“ bin ich ja schon eingegangen).

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Nun finden wir auf dem Plateau des Filsenbergs auch den „Meisenbühl“, eine sehr markante Erhebung, um die schon viel gerätselt wurde. Ist diese Erhebung nun natürlich oder künstlich angelegt? Was bedeutet der Name etc. Besondere Vorkommen von Meisen, also der Vogelart, sind auf dem Meisenbühl nicht bekannt, weder heute noch von früher überlieferte. Der Name muss also einen anderen Ursprung haben.

Das jiddische Wort „Meise“ bzw. „Maise machen“ bedeutet unnützes Gerede bzw. Aufhebens um Nichts machen76.

Da dieses aber hier ansonsten allein und zusammenhanglos in der Gegend stehen würde, können wir versuchen, das Wort „Maise/Meise“ (früher wurde die Erhebung schriftlich auch „Maisenbühl“ genannt) in einen anderen Zusammenhang zu stellen.

Bild oben: Filsenberg von Talheim, wikipedia free commons, von „UnreifeKirsche“ 2010

Wenn nun das mit dem „Sohn“ für den Filsenberg zutrifft, dann hätten wir mit dem „Meisenbühl“ wiederum eine klangliche Anlehnung an (freilich sprachlich mit der Zeit verschliffen zu) eben den Messias.

Messias auf einem Hügel wiederum erinnert an das Kreuzesopfer unseres Heilands auf Golgatha. Welches wir ja beispielhaft auch im Salmendinger Kornbühl mit seiner bekannten Kapelle symbolisch vorfinden, sogar mit des Heilands Leidensstationen, die dann oben in den 3 Kreuzen kulminieren, die wir von der Kreuzigung Jesu kennen: mit ihm zusammen sind ja auch 2 Verbrecher ans Kreuz geschlagen worden. Es könnte auf dem Filsenberg so nicht der Kreuzestod Jesu, sondern ergänzend dazu dessen Geburt, also Weihnachten verortet sein. Wie das?

Ebenfalls auf dem Filsenberg finden wir den „Hohbarn“. „Barn“ ist ein altes Wort für Schuppen oder Scheune.

Was natürlich insoweit zutreffen kann, als hier vielleicht Rinder oder Pferde geweidet wurden bzw. hier ein Heuschober stand (der Filsenberg ist von unten leichter zugänglich als der Farrenberg). Doch im Sinne einer weiteren Doppelbedeutung können wir fragen: lag das Jesuskind bei seiner Geburt nicht in einer Krippe in einem Stall?

Wir hätten mit dem Filsenberg also geografisch den Sohn, der als Messias in einem Stall geboren wurde, vor uns. .

Und auf der anderen Seite des Filsenbergs finden wir wie zur Bestätigung noch einen zweiten „Meisenbühl“, gegenüber des Riedernberges, kurz vor Willmandingen!

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Der Zoller: Sonnenberg

Und wo wir vorher von den Hohenzollern sprachen:

der Name des Berges wie auch des Geschlechts stützt sich

wohl auf „monte solarius“, was „Sonnenberg“ heisst, weil

offenbar die Römer diesen Kegelberg schon so benannt

haben, nach eben ihren Sonnenkulten77. Und der Name des

Geschlechtes der (späteren Hohen-) Zollern bedeutet damit

„Die vom Sonnenberg“ oder auch einfach „Sonnenbergler“. .

Ob hier früher Sonnenkulten gehuldigt wurde, oder ob der

Zollernberg eines der Pseudo-Höhenheiligtümer der

Templer war, ist natürlich schwer zu sagen.

Doch der markante Bergkegel hat sicher schon sehr früh

die Bewohner der Gegend dazu animiert, ihn für religiöse

Kulte zu benutzen, oder in ihm die Wohnstatt von „Göttern“

zu sehen, wie in anderen Bergen eben auch. Und

Sonnenkulte (auch der „Baal“ des Alten Testaments begann

seine Karriere als Sonnengott78! Was uns wieder zum

Ortsnamen „Belsen“ aus dem ersten Artikel der Reihe

führt) waren früher, nicht nur in der Antike, weit verbreitet,

wenn nicht dominant79.

Bild oben: handkolorierte Aufnahme zw. 1890 und 1900, gemeinfrei

Als „Sonnenberg“ wäre der Zoller also auch in „baalischem“ oder vielleicht ägyptischem Zusammenhang zu sehen (die ja ebenfalls einen berühmten Sonnenkult pflegten). Also möglicherweise ein weiterer „Baalberg“.

Die Ortschaft Boll am Fusse des Zollernbergs dann könnte den „baalischen“ Charakter desselben unterstreichen, ebenso die Stadt Balingen nebenan.

Nichtsdestotrotz könnte der Zollernberg als Sonnenberg natürlich auch auf Jesus Christus hinweisen, welchem ja unter anderem der Titel „Sonne der Gerechtigkeit“ zugewiesen wird: Sonne der Gerechtigkeit (erzbistum-

koeln.de). Doppelbedeutungen. .

Ein Wort zu Sonnenkulten

Sonnenkulte im Allgemeinen beschreiben die Verehrung des menschlichen Intellekts, sind diesseits-bezogen und materiell ausgerichtet, weshalb ja antike Herrscher in ihren Sonnenkulten zugleich auch Priesterkönige waren, sich selbst gar als lebendige Götter verehren liessen, wie gerade auch die Pharaonen. Weltliche Macht und Genüsse standen im Mittelpunkt, Ehre und Geltung. . Bei den antiken Sonnenkulten führte der Weg zu Gott meist über „Gnosis“ (= verstandesmässige „Erkenntnis“ Gottes80), den man aber nur in exklusiven Schulungen/Einweihungen beschreiten konnte. Da suchte der Adept also, sich in „Einweihungen“ (was aufwändige Schulungen meinte), über „Profane“ zu erheben, und abzuheben, sich also selbst zu erhöhen. Eine sehr exklusive Geschichte, nur für ausgewählte Eingeweihte. Der grosse Rest waren „Profane“, die halt durch vielerlei Opfer die „Götter“ gnädig zu stimmen versuchten. Die opulenten Grabbeigaben, die man den Herrschern unter den Sonnenkulten dann ins Jenseits mitgab, sollten bewirken, dass sie auch dort das privilegierte Leben von hier 1 zu 1 so fortführen konnten.

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Ganz im Gegensatz zum Christentum (Jesus: „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt.“ ebenso „Wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren, wer es um meinetwillen aufgibt, wird es erhalten!“), das nur an unser Herz appelliert, weil Gott alles andere ja schon hat, und welcher auch vor allem arauf sieht („Gott ist kein Lippenleser, sondern ein Herzensleser“81)! Er kam ja gerade für die „Unwürdigen“, nicht für die Gesunden, sondern für die Kranken (also für uns alle, wer könnte so schon auf andere herabsehen!). Was elitäres Getue von vornherein ausschliesst. Da ist nicht unsere Gelehrsamkeit oder

Verstandeskraft

gefragt,

sondern

unser

Herz!

Auch sonst steht das Christentum diesen Sonnenkulten in ALLEM diametral entgegen! Keine elitäre Exklusivität, sondern das genaue Gegenteil: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, wer sich selbst erniedrigt (Demut!), wird erhöht werden“, keine Ehre der Welt, vielmehr deren Hass, Selbstaufgabe (im Herrn) statt Stolz, keine Exklusivität, kein elitäres Getue. Wenn wir solches aber in der Kirche beobachten, und zu Recht(!) bemängeln, hat das jedoch NICHTS mit Botschaft & Lehre Christi zu tun; Gott fehlt hier also nicht, sondern das Bodenpersonal!

Sonnenkult ist Anbetung der Schöpfung, nicht des Schöpfers. Focus auf der materiellen Welt. Sonnenkulte feiern überdies das falsche Licht, welches L-cifer uns brachte, zur Ablenkung und Täuschung82, und nicht Jesus Christus als Sonne der Gerechtigkeit, siehe im letzten Abschnitt. Sie bleiben in der Schöpfung (und damit den Freuden und Genüssen der Welt) stecken; und dienen nicht Gott, sondern dem Abgott.

Dass die höchsten christlichen Feste in Datum und Ausgestaltung freilich an vorchristliche Götter und Riten angelehnt sind, auch viele Heiligentage, ebenso viele Kirchen auf vorchristlichen Kultstätten erbaut wurden etc., ist hinreichend bekannt, aber nur einem PR-Trick der frühen Missionare geschuldet!

Ob Weihnachten (der 25.12. war ja Geburtstermin auch schon des ägyptischen Gottessohns Horus oder des römischen „Sol invictus“ - „unbesiegter Sonnengott“), Ostern, Pfingsten, Allerheiligen etc., die konkreten Termine für Festtage (die tatsächlich antiker Tradition der Sonnenkulte folgen!) sind für den Glauben hier zweitrangig, und wichtig ist nicht, WANN wir diese Feste feiern, sondern DASS wir sie feiern!

Ruchberg und Rossberg

Auf hebräisch heisst „Ruach“ = Geist. Gemeint ist damit der Heilige Geist, der Geist Gottes83. Somit hätten wir neben einem bis zwei Messiasbergen (Filsenberg und Kornbühl bei Salmendingen) im Ruchberg84 bei Sonnenbühl möglicherweise auch den Heiligen Geist als Teil der göttlichen Dreieinigkeit geografisch markiert.

Bild oben: Rucherg, aus wikipedia free commons, „Friedi13“, 2017

Und Rosch (Haschana) ist das jüdische Neujahrsfest, wovon sprachlich auch unser „guter Rutsch“ herstammt, den wir uns jedes Jahr aufs Neue wünschen85. Was uns zum Rossberg bringt. Dieser bietet eine fantastische Sicht auf das Steinlachtal und dessen Umgebung, siehe auch das Titelbild, das von dort aufgenommen wurde.

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Jetzt heisst das hebräische „Rosch“ aber auch „Kopf“ oder „Anfang“ (des Jahres): Rosch | Jüdische Allgemeine

(juedische-allgemeine.de) Und heute wie früher geniessen Menschen gerne die oft sehr stimmungsvollen und erhabenen Sonnenaufgänge auf dem Rossberg! Haben das auch die Namensgeber des Berges bemerkt und ggf.

selbst zelebriert? Und diese Erhabenheit des Rossberggipfels gleich in seinem Namen festgehalten?

Bild oben: alte Luftaufnahme von Öschingen, links die Achalm bei Reutlingen, rechts der Rossberg; Foto vermutlich aus den 1920/30er-Jahren Die christliche Dreifaltigkeit umfasst Vater, Sohn und Heiligen Geist. Fehlt also noch der Vater. . auf schwäbisch heisst Vater „Vadder“, wobei das Schluss-R und die zwei D's fast verschluckt werden. Im Farrenberg (schwäbisch „Farreberg“) hätten wir (parallel zum Krokodil und Pharao) so auch den Vater/Vadder, wenigstens klanglich sehr nah: „Vadderberg“ alias „Pharenberg“. .

Auf dem nahen Albplateau finden wir bei Willmandingen und Salmendingen dann aber noch den Himmelberg (der ebenso für den eben Himmlischen Vater stehen könnte).

Andere „Heilige Berge“ in der Umgebung?

Ebenfalls bei Willmandingen finden wir den Monkberg (Mönchberg), den Pfaffenberg, ebenso die „Bettburg“ (was eigentlich Bet-Burg meinte, einen vormals sakralen Ort86). Welche zusammen einen klösterlichen Zusammenhang erwarten liessen. Da aber in Willmandingen und Umgebung (wie etwa Melchingen oder Salmendingen) kein Kloster steht oder stand, gleichwohl „klösterliche“ Flurnamen existieren, können wir fragen: was war gerade dort los mit Mönchen und Pfaffen, oder welchen Gebeten wurde dort nachgegangen?

Im Zollerischen: den Hangenden Stein, den Backofenfelsen, das Zeller Horn, den Lochen,. .

Bei Reutlingen/Pfullingen: den Georgenberg, den Mädchenfelsen, die Achalm (einer Sage nach hat diese ihren Namen von den letzten Worten des sterbenden Ritters Egino, der „Ach Allmächtiger!“ sagen wollte, aber nur noch „Ach Allm“ herausbrachte, bevor er verschied: Achalm – Wikipedia ). Die Achalm könnte somit ein weiterer

„Vater-Berg“ sein.

Wieder bei Mössingen/Belsen: den Tirolerkopf, den Dreifürstenstein, das Titusenköpfle (auf die wir gleich näher eingehen), die Heidenburg und einige andere mehr!

Natürlich muss nicht gleich jeder Berg oder Hügel ein „heiliger“ gewesen sein, für wen auch immer! Sei es nun im Mesolithikum, der Bronze- oder Eisenzeit, der Römerzeit oder auch im frühen oder späten Mittelalter: manche Berge galten sicher schon sehr früh als „heilig“ oder allgemein verehrungswürdig. Wohl in jeder Epoche wurden einige davon mit Prozessionen begangen, andere mit Bet- und Opferstellen versehen, wieder andere von Klausnern in ihren Einsiedeleien bewohnt etc. Während einige auch Drachen vorbehalten waren, wie beispielsweise in Wurmlingen beim nahen Tübingen87! Oder im Georgenberg bei Pfullingen auch Drachentötern wie dem Hl. Georg. .

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Wir wollen hier aber nicht allen Bergen der Region nachgehen, denn irgendwo muss man auch eine Grenze ziehen, und wir wollen das Bild ja auch nicht gleich ZU gross machen 

Nichtsdestotrotz lohnt es sich, im Folgenden ein paar der Berge/Hügel um Mössingen näher zu betrachten, die zu einer „biblischen Geografie“ und/oder der Tempelgeschichte passen könnten, namentlich den Tirolerkopf, den Dreifürstenstein und das Titusenköpfle. Wovon mindestens zwei einen Bezug zum Jerusalemer Tempel aufweisen, wie wir gleich sehen werden.

Das Titusenköpfle

Ca. 6-7 km südlich vom Farrenberg und Talheim erhebt sich kurz vor Burladingen das «Titusenköpfle», von wo aus man bei gutem Wetter eine grandiose Aussicht hat (vor allem auf die Alpen). es befindet sich so ebenfalls unmittelbar über bzw. vor dem Steinlachtal88.

Ein besonders schönes, wie auch „majestätisches“ Foto der Aussicht vom Titusenköpfle fände man im unteren Link; das Bild ist urheberrechtlich geschützt, aber frei einsehbar, Titel „Alpenblick vom Titusenköpfle“

(bitte nach unten scrollen): Titusen Köpfle | Schwäbischer Albverein | Ortsgruppe Burladingen

«Titusenköpfle» ist ein sonderbarer und ungewöhnlicher Name. Der Schwäbische Albverein, der das o.a. Foto veröffentlichte, hält nur lapidar fest: „Die Flurbezeichnung hat ihren Ursprung wahrscheinlich einem Personennamen zu verdanken.“ Dann schauen wir uns diesen Personennamen doch mal genauer an: und da uns von einem anderen „Titus“ in der Region nichts bekannt ist, müssen wir etwas in die Geschichte reinschnuppern.

Dort entdecken entdecken wir dann 2 relevante Personen mit diesem Namen:

a) Den römischen Kaiser Titus: Titus – Wikipedia

b) Titus, Schüler + Mitarbeiter des Apostels Paulus: Titus (Bibel) – Wikipedia

Ersterer zerstörte den jüdischen Tempel im Jahr 70 n. Chr.,

zweiterer gilt als «Patron gegen das Freidenkertum»(!).

Beide «Titusse» könnten demzufolge gut in unsere «Templergeschichte» passen, denn einen Nachbau des

«Tempels» (welchen Titus zerstören liess) hätten wir in der Belsener Kapelle ebenso wie Templer als

«Freidenker»… welches Wort würde besser auf die Tempelritter passen als eben «Freidenker», zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung? Dies gerade auch nach ihrer Zerschlagung seit 1314.

Und eines der Attribute des Hl. Titus, Schüler + Mitarbeiter des Hl. Paulus, verbindet sogar beide, Titus 1

und Titus 2: denn Titus (derjenige von Paulus) steht auch für einstürzende Tempel: Titus - Ökumenisches

Heiligenlexikon !

Welchen Titus man dem „Titusenköpfle“ nun auch zuordnen will: beide lassen keinen Zweifel daran, dass es um (den Jerusalemer) Tempel geht! Im Verbund mit der Belsener Kapelle, die fast gleich unterhalb in Belsen steht, und welche ja auf den Tempel und dessen Erbauer, König Salomo, anspielt (siehe im ersten Artikel), kann das nur schwerlich ein Zufall sein.

Und welcher Ort liegt - so ganz beiläufig - gleich neben dem Titusenköpfle?

Jungingen! Der Hochmeister des Deutschen Ordens, der in der berühmten Schlacht bei Tannenberg im Jahre 1410 seinem siegesverwöhnten Orden dessen grösste Niederlage bescherte, hiess Ulrich von Jungingen89.

Und dieses Jungingen meint genau unser Jungingen90. Kurz vor seinem Bruder Ulrich war auch Konrad von Jungingen Hochmeister des Ordens: Konrad von Jungingen – Wikipedia

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Das Bild unten zeigt die Nähe des Dorfes (und der Burg) Jungingen zum Hohenzollern. Während das Steinlachtal mit Mössingen und Belsen etwas weiter rechts (also ca. 6 km nördlich) liegt.

Bild oben: Jungingen, Südostansicht. Im Hintergrund der Raichberg und der Hohenzollern,

aus wikipedia free commons, von „Zollernalb“ 2012

Zur Einordnung des Deutschen Ordens (auch „Deutschritter“ oder „Deutschherrenorden“ genannt):

Der Deutsche Orden (gegr. 1191) war im Hochmittelalter ein Machtfaktor, auch ein militärischer, mit dem man rechnen musste, hatte (und hat noch! Er existiert bis heute weiter, auch die Herzöge von Württemberg sind noch immer Mitglieder91) immensen Einfluss und Macht, verfügte auch über gewisse Marktmonopole, und nicht zuletzt (für ca. 200 Jahre) im Baltikum über ein Staatswesen, das etwa die Grösse der heutigen Schweiz hatte92! Er durfte, neben dem Johanniterorden den von 1307-14 zerstörten Templerorden beerben, also einen Grossteil von dessen Grund und Gütern übernehmen.

In und um das Steinlachtal scheinen sich prominente Kreuzritter ja regelrecht die Klinke in die Hand zu geben. .

Der Tirolerkopf

Liegt gleich über dem Steinlachtal, unterhalb des Dreifürstensteins, und neben Beuren. Dass dieser „Tirolerkopf“

etwas mit dem Land Tirol oder Personen von dort zu tun hätte, ist nicht überliefert. Zu sehen ist dieses Land von dort auch nicht. Wieso dann „Tirolerkopf“? Das ist in etwa so naheliegend und sinnstiftend wie beispielsweise

„Bayernkopf“ oder „Lombardenkopf“ ;-)

Doch wenn wir uns die Geschichte um die Errichtung des Salomonischen Tempels vornehmen, erscheint als dessen Baumeister Hiram, König von Tyros. Dieser geniesst – so nebenbei – bei dem Trachtenverein mit der Schürze, der ja behauptet, in direkter Nachfolge der Templer zu stehen, unter dem Namen „Hiram Abiff“

höchstes Ansehen und Verehrung93!

Der König von Tyros war ein guter Freund von König Salomo, wie auch von dessen Vater David; er stand mit Salomo in einer Art „joint venture“94, beschaffte für dessen Tempel haufenweise Baumaterial und Facharbeiter, und leitete auch dessen Bau (1. Könige 5-9, und 2. Chronik 2 + 8-9, Baubericht des Tempels in 2. Chronik 3 und 1.

Könige 6).

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Tyros (oder auch „Tyrus“) war die Hauptstadt von Phönizien, dem nordwestlichen Nachbarn von Israel und belegte einen breiten Küstenstreifen des östlichen Mittelmeers („Levante“). Auf französisch heisst diese Stadt

„Tyre“!

Die Stadt Byblos liegt gleich neben Tyros; dort wurde Papyros gehandelt, was auf griechisch „Biblion“

(= Büchlein) geheissen wurde. Dieses Wort wiederum legte wohl auch den Wortstamm für unsere Bibel95.

So hiess unser Tirolerkopf auf alten Karten auch „Tyrolkopf“ (was eng am frz. „Tyre“ liegt) ,

wie auf der Karte von 1893 unten links zu sehen:

Somit hätten wir neben Jerusalem und dem Tempel, den Pharaonen und den Bergen Masada und Golgotha auch schon mal Phönizien. Weitere Länder um das Alte Israel werden noch folgen. .

Der Dreifürstenstein

. .meint konventionell und vordergründig natürlich das „Dreiländereck“ zwischen den Zollernlanden, Württemberg und Fürstenberg, welche dort wohl wirklich zeitweise aneinander grenzten96. Jedoch könnte in weiteren „Doppelbedeutungen“ (okkulter, also verborgener Art) dieser Name auch für die christliche Heilige Dreifaltigkeit stehen (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Oder – wie auf S. 13 schon angedeutet - für die drei alltestamentlichen Erz-Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob, welche ja auch Fürsten waren.

Da der Name „Dreifürstenstein“ aber wohl erst um 1850 auftauchte (wie es scheint!), schauen wir mal auf den alten Namen dieser markanten Bergkuppe: auf früheren Karten wurde sie früher durchweg „Scharfes Eck“ oder

„Dreieckiger Stein“ geheissen!

Das „scharfe Eck“ erklärt sich vielleicht aus der markanten, hervorstechenden Erscheinung der Silhouette des Berges. Im „Dreieckigen Stein“ und der unmittelbaren Nachbarschaft zum Farrenberg (= Pharaonenberg? Siehe dazu vorne) erkenne ich einen weiteren möglichen Verweis auf die Alten ÄGYPTER bzw. zu den Pharaonen, genauer: zu den Pyramiden. Wie das?

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Bild links: Der Dreifürstenstein von der Olgahöhe aus (welche am Fusse des Farrenbergs liegt), Foto vom Autor 2007

Bild rechts: der alte dreieckige Grenzstein auf dem Gipfel, aus dem 17. Jh., wikipedia commons, von *Ramessos“ 2009

Zunächst gilt es festzuhalten, dass insbesondere die Templer an mindestens 2 Kreuzzügen teilnahmen, die auch nach Ägypten führten97, einige von ihnen dieses Land also wohl aus eigener Anschauung kannten.

Die Pyramiden in Ägypten erscheinen zunächst schon an sich als dreieckig. Wobei aber der Deckstein der grossen Pyramide von Gizeh (die ja oben quasi „flach“ ist) seit Urzeiten als verschollen gilt98. .

Der heute noch recht populäre amerikanische Bibelforscher Albert Barnes (19. Jh.) beschrieb in seinen Kommentaren auch assyrische Altäre als teils dreieckig, mit einer kreisförmigen Oberseite So wurden in der Neuzeit die 3 mittelalterlichen Fürsten, die auf diesem Gipfel Rat hielten, auch dargestellt (z.B. auf einer Wandermedaille aus den 80ern, die ich damals „erwanderte“): an einer kreisrunden Platte auf dem Dreifürstenstein, in ihren Rat vertieft. Das sehr kriegerische Volk der Assyrer (damals eine Weltmacht!) hat die Israeliten mehrfach überrannt und besiegt. Und unterworfene Völker hatten gemäss Barnes an diesen Altären zu opfern, um die Assyrer als ihre Herren formell anzuerkennen.

Zudem ist der „Eckstein/Schlussstein den die Bauleute verworfen haben“, ein Synonym für unseren Herrn Jesus Christus99 (Matthäus 21, 42 und 1. Petrus 2, 4-6, vgl. auch Psalm 118, 22)! Eine weitere hintergründige Bedeutung?

Es ist nicht ganz klar, wo oder in welcher Form dieser Eckstein bzw. Schlussstein gedacht war: einerseits als Fundament des Gebäudes (Jesus selbst), andererseits - oder zugleich - als Schlusstein, der ein Gewölbe zusammenhält, und ohne den alles zusammenbricht (ebenfalls Jesus)100. So gesehen wäre der Schlussstein/Eckstein dreieckig, wie es auch William (Bill) Cooper den Schlussstein des Salomonischen Tempels beschreibt101, welcher analog zu Jesus ebenfalls verworfen wurde:

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“Salomos Tempel war das Design des perfekten Menschen [Perfektion ist das Endziel eines jeden

Menschen, wenn er sich nicht für eine unwürdige Niederlage entscheidet] … die Bibel [wie die

arkanen Lehren der Grösseren Mysterien] erzählt uns vom dreieckigen Schlussstein, der [vorbereitet wurde, um den Tempel zu vervollständigen, aber er wurde] zurückgewiesen,

und wurde später zum Grundstein der Ecke …“

Wie auch immer: der Dreifürstenstein bzw. „Dreyeckige Stein“ ist symbolisch in mehrfacher Hinsicht interessant, gerade auch im Zusammenhang mit biblischen Königen, welche wir im folgenden Kapitel „Biblische Könige“ im Steinlachtal auf vielfältige Weise verankert finden.

Und auch er ist – wie der Rossberggipfel über Öschingen – ein wegen seiner grandiosen Aussicht seit jeher beliebtes Wanderziel!

Die „Heidenburg“ bei Talheim

Zwischen Talheim und Willmandingen finden wir auf dem Riedernberg (ggü. des Farrenberges) noch die sogenannte „Heidenburg“, eine recht gross dimensionierte Anlage, die ein Wallsystem aufzuweisen hat, welches gemeinhin der Früh- und Vorgeschichte (Bronze- oder eisenzeitlich), aber auch dem frühen Mittelalter zugeschrieben wird (sogenannte „Fliehburg“). Da aber Wälle aus Erde kaum zuverlässig datiert werden können, dürfen wir ganz vorsichtig fragen, ob nicht vielleicht auch hier eine „templerische Kulthöhe“ war? Und zwar insofern, dass das Volk bzw. der Volksmund sich im Namen des Berges noch daran erinnert, dass dort

„heidnische Riten“ stattfanden? Oder eigenwillige Prozessionen? In diesem Fall von zollerischen Templern und ihren Ordens-Brüdern? Scherbenfunde sind auf dem Hohbarn des Filsenberges und dem nebenan liegenden Kirchkopf bei Talheim – der ebenfalls wallartige Befestigungen aufweist - durchaus gemacht worden, allerdings geringe, und wenig aussagefähige102. Solche können zwar flankierend helfen, eine zeitliche Einordnung vorzunehmen, sind aber meist willkürlich und diffus datiert bzw. könnten auch später dort hingebracht worden sein (z.B. im Mittelalter).

Der Heuberg bei Mössingen

könnte für König Saul stehen, mithin für die Hexe von Endor, welche dieser konsultiert hat. Doch darauf kommen wir weiter unten im Detail zu sprechen, bei der Verortung der Könige David & Saul. .

Der Schömberg bei Öschingen

Lässt namentlich zunächst nichts Besonderes vermuten. Aber er ist gar nicht so ohne! Der Thematik wegen ist es jedoch passender, ihn im nächsten Artikel zu behandeln. .

Andere Berge mit Bezug zur Hl. Dreifaltigkeit?

uf den Filsenberg mit dem Hohbarn und dem Meisenbühl, ebenso auf den Kornbühl neben

Salmendingen als „Messiasberge“ (= Gott-Sohn) mit ihrem Bezug auf Lebensstationen von

Jesus Christus (Geburt und Kreuzestod) sind wir schon weiter oben schon eingegangen.

Die Achalm bei Reutlingen, die für den Vater im Dreigespann stehen könnte, haben wir

ebenfalls schon erwähnt: „Ach Allm-ächtiger“ (Gottvater). Ebenso könnte aber auch der

Himmelberg bei Melchingen für den Vater stehen. Dann haben wir im Ruchberg bei Willmandingen noch den Heiligen Geist entdeckt. .

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Doch gäbe es noch andere Hinweise auf „Dreifaltigkeitsberge“ oder Bezüge auf diese?

Wenn es stimmt, dass der Himmelberg bei Melchingen für den Himmlischen Vater steht, der Filsenberg bei Mössingen für den Sohn (=Jesus), und der Ruchberg bei Willmandingen für den Heiligen Geist,

dann würden diese drei sogar auf einer Linie liegen!

Bild oben: Umgebung von Mössingen, lizenzfrei aus opentopomap.org (2023) , Markierungen vom Autor Diese Linie liesse sich auch bis zum Firstberg verlängern, wo eben die Herren von First sassen, welche die Region zeitweise beherrschten. . und so auch noch auf Nehren (einen Nachbarort von Mössingen) zeigte. .

Nehren war Teil des Besitzes derer von First, trägt heute noch deren Emblem als Ortswappen, und birgt mehr als es auf den ersten Blick scheint. . dazu dann weiter unten mehr.

In einem anderen Bild betrachtet würde die Achalm (= ebenfalls Vater?) zusammen mit dem Filsenberg (=Sohn) und dem Ruchberg für die Hl. Dreifaltigkeit stehen, wobei das im markanten Zoller (=Sonne, Dreifaltigkeit) abschliessend zusammengefasst würde. .

Und bei Spaichingen und Tuttlingen, etwas weiter südlich, liegt tatsächlich noch ein Dreifaltigkeitsberg!

Dieser hat mit unserem „Steinlachtäler Ensemble“ zwar nichts zu tun, und er heisst auch erst seit ca. 200

Jahren so (vorher „Baldenberg“, womit wir wieder möglicherweise einmal mehr unseren „Baal“ hätten!), aber er demonstriert in beiden Namen die Neigung unserer Vorfahren, Bergen „göttliche“ Namen zu geben:

Dreifaltigkeitsberg (Schwäbische Alb) – Wikipedia und dass „Dreifaltigkeitsberge“ kein Hirngespinst sind!

Gerade um Mössingen und seinen Farrenberg/Pharaonenberg bzw. Masada (Mössingen/Messingâ als Universalcode für mehrere alttestamentliche Namen? Wie vielleicht auch für den MESSI-AS? Natürlich nur klanglich! Dazu später mehr. .) reihen sich mehrere solche vorzüglich geeignete Gipfel und Käpfle fast kreisförmig um das Plateau und den Ort. . je nach Zählweise käme man gar auf 7 markante Hügel, ganz wie um Jerusalem103, oder um Babylon104. Doch auch Rom gilt als „Stadt der 7 Hügel“105.

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Wobei wir Mössingen und das Steinlachtal sicher nicht mit diesen Städten vergleichen wollen oder können 

Nichtsdestotrotz ist ja, wie wir im ersten Artikel der Reihe gesehen haben, in Belsen und seiner Kapelle, König Salomo und dessen Tempel, also Jerusalem bzw. eine lokale, gleichsam okkulte (also verborgene) Tempel-Referenz codiert! Und selbstverständlich auch Bel oder eben Baal. .

Biblische Könige...

och sind neben Salomo auch andere Könige in und um das Steinlachtal namentlich codiert?

Und warum tut sich diese Frage auf? Weil aus zwei Nachbarorten auf der nahen Albhochfläche uns zwei bis drei dieser Könige förmlich anschreien! Nachdem ich dort also weitere Könige entdeckt habe, gab es kein Halten mehr! Mehr zu diesen Königen in diesem und dem folgenden Kapitel.

Doch zunächst ein paar Vorbemerkungen:

Vorwegnahme 1 - weil wir ja mittlerweile wissen (siehe letzter Artikel), dass Gelehrte und

Hochgebildete des Mittelalters wahre „Bibelfreaks“ waren (so auch die Templer als zumindest anfangs tiefgläubige Eliten ihrer Zeit), legt das eine Suche nach biblischen Spuren

in regionalen Flur-, Dorf- und Bergnamen nahe, teils auch in Familiennamen oder Sagen.

Welche alle in irgendeiner Form mit dem Jerusalemer Tempel und seiner Geschichte zu tun

haben. . und auch mit anderen Königen!

Vorwegnahme 2 - Templer (oder andere Herren) hätten versucht, eine „biblische Landkarte“,

u/o biblische Könige mitsamt der Tempelgeschichte in der Region zu codieren, und zwar über

ihre Zeit hinaus. Was ist es, was bleibt, und kaum durch die Jahrhunderte verwischt wird?

Sicher Ortsnamen, Bergnamen, Fluren, Kirchen + Heilige, teils auch Sagen/Mythen und

Familiennamen. .

Vorwegnahme 3 - Groborientierung Stammlinie:

Die 12 Stämme Israels entstammen dem Patriarchen Jakob, seine Stadt – wie die seines

Vaters Isaak und Grossvaters Abraham – war HEBRON, welche von den Alten vor Jerusalem

„Nabel der Welt“ genannt wurde! Jakob, der nach seinem Kampf am Jabbok (mit einem Engel

des Herrn) „Israel“ genannt wurde, zeugte 12 Söhne, nach denen dann auch die 12 Stämme

Israels benannt wurden, weclhe bis heute so heissen.

Darunter finden sich:

Stamm Benjamin:

Im Lande Benjamin liegt auch Jerusalem (das David später eroberte).

---> Saul entstammte BENJAMIN

Stamm Juda

(Vater von David war Isai) in Bethlehem ---> David und Salomo entstammten JUDA

Stamm Levi/Leviten:

bekam als einziger der Stämme KEIN Land zugewiesen, sondern hatte seinen Teil „im Herrn“, konkret: im Tempel- und Priesterdienst (Josua 13, 33 und 5. Mose 18, 1), vor dem Tempelbau zu Jerusalem durch Salomo fand dieser Gottesdienst zunächst bei der mobilen Stiftshütte statt.

---> Die Leviten stammen von Levi, dem dritten Sohn Jakobs106.

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Bild oben: „Stämme Israels“ - wikipedia free commons, von „Janz“ 2006

Der direkte Dienst am Altar wurde einer Untergruppe der Leviten zugewiesen, den „Kohanim“ (worauf sich die Familien Kohn, Kahn, Kunz, Konz, Cantz, Cohen, Coen, auch Kuhnle etc. gründen107), welche direkte Nachfahren Aarons sind, Bruder des Propheten Mose und ersten Hohepriesters. Ein anderer, früherer höchster Priester –

und König - war Melchisedek, zu Zeiten Abrahams, und Melchisedek ist eine ganz eigene SEHR grosse Nummer, auf die wir später noch zurückkommen werden!)

Alle Stichworte mit oder um den Tempel bzw. die Stiftshütte stehen auch mit diesem Geschlecht Levi, den Leviten also, in Zusammenhang.

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König Saul am Heuberg?

Bild oben: „Saul and the witch of Endor“, aus „The story of the Bible from Genesis to Revelation“, von 1873

aul, der erste König der Juden, ging kurz vor seinem Tod (nach seiner Niederlage in einer Schlacht gegen die Philister stürzte er sich ins Schwert) zu der „Hexe von Endor“, einer Wahrsagerin und Totenbeschwörerin108. Diese ersuchte er, den kürzlich verstorbenen Propheten Samuel zu beschwören, um ihn zur bevorstehenden Schlacht zu befragen, nachdem Gott ihm keine Antwort

gegeben hatte. Da weissagte Samuel, dass Saul diese Schlacht verlieren und darin sterben werde. .

Zu dieser Thematik könnte eine Hexen-Sage aus Mössingen passen, welche noch durch mehrere Flurnamen verstärkt wird: Wie das? Vor allem der Heuberg bei Balingen galt bis ins 18. Jh. für Süddeutschland und sogar für die Schweiz als DER Hexenberg schlechthin109! Aber auch über Mössingen, zwischen Hirschkopf und Dreifürstenstein, erhebt sich ein Heuberg, und auch von diesem wurden Hexensagen erzählt („Hexen versammelten sich auf dem Heuberg zum Tanz“110), wonach sich auch die moderne Fasnachtsgruppe

„Mössinger Heuberghexen“ (seit 1994) benannt hat111! Die „Hexe von Endor“ könnten wir also im Heuberg gleich nebenan finden!

-

So haben wir im Heuberg ob Mössingen also ebenfalls einen „Hexenberg“. Und neben diesem erhebt sich gleich hinter dem Hirschkopf der sogenannte „Saukopf“. Wer nun sieht in einem Berg eine Sau? Dieser könnte ursprünglich aber auch „Saulkopf“ geheissen haben (eventuell später sprachlich verflacht zu „Sau“?).

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Das geheimnisvolle „Salmessen“ gleich gegenüber (auf der Kante der Albhochfläche zwischen Salmendingen und Talheim) könnte für einmal nicht auf Salomo/Salem referenzieren, sondern vielleicht auch Saul-Messen geheissen haben.

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Und in einem Flurnamen gleich unter diesem Sau(l)kopf finden wir dann die „Wolfsgrube“. Ja, Wölfe gab es damals noch einige, ebenso Gruben, wo man diese fing; aber der Wolf ist auch das Symboltier für den Stamm Benjamin, dem König Saul entstammte!

Wir hätten hier also um den Heuberg (Hexenberg) und den Sau(l)kopf bzw. Sa(u)lmessen, und der dazu passenden Wolfsgrube König Saul fixiert!

Verstärkt wird das noch durch die Sage vom „Hexenbanner von Belsen“112. Wer früher im Steinlachtal üble Einflüsse durch Hexerei vermutete, rief den „Belsener Mann“ zu Hilfe, der auch „Hexenbanner von Belsen“

genannt wurde. Welcher – nebst anderen Mittelchen und Tipps - mit beschrifteten Zettelchen, die man der“verhexten Kuh“ eingeben sollte, diese vom „Hexenspuk“ befreit hätte, und anderes. . Belsen ist die Steinlachtäler Gemeinde, die dem hiesigen Heuberg am nächsten ist.

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Also ist auch die Sage vom „Hexenbanner“ (wer nur stiftet solche Sagen?) eine Querbestätigung für unsere

„Heuberg-Hexen“ in Verbindung mit König Saul. .

Dann wäre da noch der Aspenwald zw. Saukopf/Hirschkopf (ebenfalls gleich gegenüber dem Sau(l)kopf und Sa(u)lmessen: die Aspe ist die Espe oder (Zitter-)Pappel. Gerade dort, im Bereich Aspenwald zw.

Heuberg/Hirschkopf und Farrenberg, soll es früher wegen Spukgestalten (siehe dazu unten) nicht geheuer gewesen sein113. Die Pappel gilt aber als Hexenbaum114: auch an den Ufern des Styx, dem Eingang zur griech.

Unterwelt, sollen Pappeln gewachsen sein115. Zudem soll Herkules, als er den Zerberus (Höllenhund!) gejagt hat, einen Kranz aus Pappelholz getragen haben116. Und der germanischen Göttin Freya (welche auch für Zauberei steht117! ), war die Pappel ebenfalls zugeordnet118.

Und antike (also klassische) Mythologie war im Mittelalter durchaus nicht unbekannt: in den Schulen – welche aber nur Gutbetuchte besuchen konnten - gehörte sie gar zum Bildungskanon, freilich eher als von Geschichte und Entstehung losgekoppelte a-historische Figuren, die eher als „Märchengestalten“

angesehen wurden119 Daher dürfen wir annehmen, dass auch Templern Themen, Götter und Helden der klassischen griechischen Mythologie bekannt waren.

So kann man im Aspenwald (Pappelwald) auch einen antik codierten „Unterwelts-Ort“ sehen, der gut zu den Hexen vom Heuberg daneben passen würde, und auch zu der schauerlichen Geschichte um König Sauls Totenbefragung. Zumal gerade zwischen Heuberg und Farrenberg, eben im Gewann „Aspenwald“, gefürchtete Spukgestalten ihr Unwesen trieben: eine Sage berichtete von einem dortigen „Mann mit dem Kopf unterm Arm“120! Eine weitere Querbestätigung, denn. .

Gerade König Saul wurde nach seinem Tod in der Schlacht gegen die Philister von diesen geköpft (1. Samuel 31, 8-9)! Das würde unseren Sau(l)kopf sogar buchstäblich querbestätigen!

Ein Mössinger Waldschütz soll im Farrenberg einmal „den Wodan mit den Geissfüssen“ gesehen haben. Andere Erzählungen aus Mössingen berichteten von einer „weissen Frau im Farrenberg, mit ihren Bergfräulein“121.

Die „weisse Frau“ der Sage, unmittelbar vor dem Heuberg und Sau(l)kopf, könnte eine weitere Verankerung von Sauls Hexe von Endor sein, die als Wahrsagerin ja auch „Weissagerin“ war. . und auch wenn „weis(e)“ etwas anderes als „weiss“ heisst: früher gab es noch keine Rechtschreibung, womit sprachliche Verschmelzungen nicht nur möglich waren, sondern oft auch eintraten!

NB: wurde den Templern 1208 von Papst Innozenz I . nicht auch „Geisterbeschwörung“ vorgeworfen, wie auf S. 4

bereits erwähnt?

Die Könige Saul und Salomo hätten wir also schon. .

Und wo wäre hier König David?

er Vater von König Salomo war der legendäre König David. Und der fehlt ja noch, wenn wir schon von den grossen biblischen Königen reden! Jetzt ist König David zwar nicht direkt, aber indirekt in der Landschaft verankert, wie wir gleich sehen werden.

Doch bleiben wir zunächst noch einen Moment bei König Saul und dessen Tod: David liess den

Betrüger, der behauptete, den verletzten Saul auf dessen eigene Bitte hin getötet zu haben,

hinrichten (2. Samuel 1, 1-15). Jener Betrüger überbrachte David (der da noch nicht König war) die Krone Sauls, weil er auf eine Belohnung hoffte122. Wofür David diesen hinrichten liess, denn niemand durfte (und darf!) einen Gesalbten Gottes töten!

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In Melchingen soll sich in einer „Felsspalte“ gemäss einer Sage ja eine „goldene Krone“ befinden123.

Und nebenan, in der Schlacht von Solicinium im Jahre 368124 (nach neuesten Erkenntnissen vermutlich bei

„unserem“ Beuren nebenan!), verlor Kaiser Valentinian I. in dieser „letzten Schlacht der Römer“125 in einem Hinterhalt seinen goldenen Helm! Ebenfalls ein grosser antiker König. Hier wimmelt es ja geradezu von denen :-)

Wenn das mit dem Helm und der Krone keine Parallele ist? Ein goldener Helm war für Könige eine Art

„Schlachtenkrone“, die von jedermann erkannt werden konnte. .

Bild oben: „Die Varusschlacht“, von Friedrich Gunkel, 1862-64; diese Schlacht war zwar fast 400 Jahre vor der Schlacht von Solicinium, aber so ähnlich kann man sich das Schlachtengetümmel wohl vorstellen. .

Der römische Kriegsberichterstatter Marcellinus schilderte später, der Kaiser sei (Zitat) „zu überheblich gewesen, um die Warnungen der Ortskundigen anzunehmen. Sein Diener musste seinen goldenen Helm tragen.

In sumpfigem Gelände kamen sie vom Weg ab. Aus dem Hinterhalt griffen plötzlich Alemannen an. Der Kaiser konnte grade noch fort galoppieren. Seinen Diener hat keine Menschenseele mehr gesehen. “126

Ist es nicht möglich, dass dieser goldene Helm Valentinians seinem Diener nach jenem Hinterhalt von Alemannen abgenommen wurde, und (zeitweilig) „in einer Felsspalte“ bei Melchingen verborgen wurde, oder später dort hingelangt ist? Melchingen ist von Beuren nur ca. 5-6 Kilometer entfernt.

So wäre der Helm des Valentinian, der in Melchingen (fast gegenüber des „Sau(l)kopfs!) liegen könnte, ein weiterer Querverweis auf König Saul. Zudem wurden am vermutlichen Ort der Schlacht auch ein goldener Siegelring, und ein goldener Legionsadler gefunden127. .

Nach Sauls Tod wurde ja dann David zum König der Israeliten (zunächst von Juda). Nachdem dieser Jerusalem erobert hatte, kaufte David die spätere „Davidsstadt“ (welche der spätere Tempelplatz sein sollte) von Ornan, dem Jebusiter (1. Chronik 21, 21-25). Ornan der Jebusiter: in und durch Belsen fliesst der Ernbach.

Später passiert dieser das Ernbach-Stadion. Und die Strasse, die aus Mössingen dorthin führt, ist die Öhrnbachstrasse. Wobei gerade früher, weil es bis ins 19. Jh. keine einheitliche Rechtschreibung gab, Schreibweisen von Wörtern oft vari erten. Also: wäre der Ernbach alias Öhrnbach = Ornan? Zumal wir ja in der Belsener Kapelle ein kleines „Tempel-Backup“ vor uns haben (siehe dazu im letzten Artikel), an welcher in ca.

300 m Entfernung der Öhrnbach unten vorbeifliesst.

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David auf der Dachtel...

enn wir die Region weiter „biblisch“ betrachten wollen, so stossen wir bald auf weitere

„davidische“ Flurnamen (eine Karte davon ist auf der übernächsten Seite eingefügt):

Eines der Attribute von David ist auch der Löwe: In Mössingen, gleich an der Steinlach, neben der Flur „Dachtel“ (auf die kommen wir gleich noch!) finden wir den „Lebrain“, der früher auch

„Löwrain“ oder „Löbrain“ hiess. Und gleich daneben den „Bärengarten“. Löwen und Bären. .

Jetzt ist es so, dass David als Hirte wohl gleich mehrere Löwen und Bären erschlagen hat (siehe auf S. 13)!

Diese Flurnamen könnten zusammen schon ein Hinweis auf König David sein. Da David aber dem König Saul kurz vor seinem Kampf gegen Goliath von Löwen und Bären erzählte, die er als Hirte erschlagen hat, könnten diese beiden Flurnamen zusammen auch seinen Kampf mit Goliath beschreiben, den er ja ebenfalls besiegte.

Bild oben: Kampf Davids mit dem Löwen, aus der „Steinernen Bibel“, Schöngrabern/Österreich 1220; Foto aus wikipedia free commons, von „Welleschick“ 2007

Gleich unter dem Lebrain ist dann die Flur „Kübeles Gärten“, zuweilen auch „Köbeles Gärten“ genannt, ebenfalls gleich an der Steinlach. „Köbel“ aber ist ein altes Kürzel für Jakob, wie ich es aus dem ebenfalls alemannischen Bärndüütsch“ (der Dialekt im Kanton Bern) kenne, wo einer namens Jakob gelegentlich „Köbu“ (=Köbel) genannt wird. Also „Köbele“ = (Ja)Köbele. Und in der näheren Umgebung, wie beispielsweise in Öschingen oder Melchingen, finden wir noch weitere „Köbele“.

Und unterhalb des Dreifürstenstein sogar noch einen „Jakobstein“ (als Flurname, siehe hier S. 13 ff.)!

Welcher namentlich dem Jakobsstein der biblischen Überlieferung und jenem unter den britischen Thronen gleichkommt! Was natürlich hier und dort einem einfachen Personennamen geschuldet sein wird; aber wenn (jakobische) Flurnamen eng beieinander in aussagekräftigem (biblischen) Kontext stehen, könnte noch mehr dahinter sein, dies einmal mehr im Rahmen einer inhärenten „Doppelbedeutung“. Jetzt steht Jakob, wie wir weiter oben in „Elitäre Blutlinien“ gesehen haben, eben AUCH für die Stadt Hebron, den alten Hebräern damals der „Nabel der Welt“! Dieses Hebron war aber auch die (Haupt-)Stadt Davids, bevor er später dann Jerusalem dazu machte. Zudem liegt Hebron im Gebiet des Stammes Juda (= Löwe, Löwrain!), dem David angehörte, und dessen König er zunächst war, bevor er das später für das vereinte Israel wurde. . So ergäbe das „Köbele“

an der Mössinger Steinlach zusammen mit den umliegenden Flurnamen einen unverkennbar „davidischen“

Kontext! Wovon wir aber noch mehr finden. .

Gleich neben dem „Köbeles Gärtle“ und dem „ Löwrain“ finden wir noch eine Flur namens „Knechts Grab“: Ein sonderbarer Name. Zwar wird David ebenso „Knecht Gottes“ genannt128, aber dieser wurde nicht in Hebron begraben, sondern in Jerusalem (1. Könige 2, 10). Jedoch begrub David selbst einen seiner Obersten. . Abner, der auch ein Sohn NERS war („Ner“ für Nehren nebenan?), einen Cousin Sauls (1. Samuel 14, 51). Dieser Abner war zunächst Sauls Feldhauptmann und dessen Parteigänger in Hebron („denn es war lange Krieg zwischen dem Hause Saul und dem Hause David“ – 2. Samuel 3, 1), bevor Abner nach Sauls Tod dann zu David überlief, und letztlich von Joab (Davids Feldhauptmann) aus Rache erschlagen wurde, denn Abner tötete zuvor in einem Akt der Selbstverteidigung Asael, Joabs Bruder129. .

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David trauerte sehr um den gemeuchelten Abner, ging selbst dem Sarge Abners hinterher, und weinte und klagte auch an dessen Grab. Und wo wurde Abner begraben, der ja als Kriegshauptmann Sauls ebenfalls ein

„Knecht“ war? In der Stadt Hebron (2. Samuel 3, 31). Steht „Knechts Grab“ nun für Hebron? Nicht unmittelbar.

Aber direkt daneben ist eben „Köbeles Gärtle“, alias Hebron!

Damit hätten wir in einem Umkreis von ein paar hundert Metern

„Knechts Grab“ in Hebron, gleich vor Bären und Löwen (= Juda + Kampf gegen Goliath + Löwe von Juda)!

Wenn das nicht schon genug codierter David ist. . aber es kommt noch mehr 

Bild oben: David trauert am Grab Abners, Illustration um 1850 (Ausschnitt), gemeinfrei

Nach dem Mord an Abner, einen von Davids Knechten durch Joab (Feldhauptmann Davids) sprach David einen Fluch über alle Nachfahren Joabs aus – der sogar auch in einem Flurnamen gleich neben den anderen relevanten Flurnamen auftaucht (nämlich „Siechenhäusle“, wobei mir klar ist, dass das einen Ort mit Siechenhaus bezeichnet, früher meist ausserhalb des Dorfes/der Stadt, wo eben Sieche (Kranke) sich aufhielten). Und so sprach David nach dem Mord an Abner über Joab:

„Da das David hernach erfuhr, sprach er: Ich bin unschuldig und mein Königreich vor dem HERRN ewiglich an dem Blut Abners, des Sohnes Ners; es falle aber auf das Haupt Joabs und auf seines Vaters ganzes Haus, und müsse nicht aufhören im Hause Joabs, der einen Eiterfluß und Aussatz habe und am Stabe gehe und durchs Schwert falle und an Brot Mangel habe. (2 Samuel 3, 28-30)

Eben: „Siechenhäusle“. .

Und als ob das noch nicht reichen würde, finden wir König David auch in und um die Mössinger Flur „Dachtel“

verankert. Diese liegt nebenan und war früher noch unbebaut.

Der Flurname (heute Strassenname, worin mein Elternhaus stand) „Dachtel“ oder „Auf Dachtel“ ist merkwürdig und ungewöhnlich. Sie liegt gleich neben Köbeles Gärtle, Knechts Grab, Bärengarten etc.: Wenn wir den Angaben von Wiktionary glauben wollen, ist „Dachtel“ ein altes deutsches Wort für Ohrfeige130.

Und natürlich wird auch in der Bibel mehrfach über Ohrfeigen berichtet131

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Das erste mal, wo die Bibel Ohrfeigen erwähnt, ist jedoch bei König David, und zwar im Psalm 3, den er auf der Flucht vor seinem Sohn Absalom geschrieben hat (der sich zum König aufschwingen wollte): „Denn Du (also Gott) schlägst alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zähne“

Es lohnt sich hier, den ganzen Psalm 3 einmal in Augenschein zu nehmen, denn er ist wiederum ein Code, nämlich für den Davidsstern, welcher auch „Schild Davids“ genannt wird:

„Morgenlied in böser Zeit“

Ein Psalm Davids, als er vor seinem Sohn Absalom floh

(wir zitieren hier Vers 2-9):

„Ach, HERR, wie sind meiner Feinde so viel und erheben sich so viele wider mich! Viele sagen von mir: Er hat keine Hilfe bei Gott. Sela. Aber du, HERR, bist der Schild für mich, du bist meine Ehre und hebst mein Haupt empor. Ich rufe mit meiner Stimme zum HERRN, so erhört er mich von seinem heiligen Berge. Sela. Ich liege und schlafe und erwache; denn der HERR hält mich. Ich fürchte mich nicht vor vielen Tausenden, die sich ringsum wider mich legen. Auf, HERR, und hilf mir, mein Gott! Denn du schlägst alle meine Feinde auf die Backe und zerschmetterst der Frevler Zähne. Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk! Sela.“

NB: Das hier mehrfach vorkommende Wort „Sela“ ist in den Psalmen oft zu finden, und beschreibt ein

„bedeutungsvolles Innehalten“132 bzw. ein „Wäge das! “133

Zum „heiligen Berg“ des Psalms: dieser meinte nach herrschender Meinung wohl die Davidsstadt in Jerusalem, wo die Bundeslade stand, also Zion134 (damals noch ohne Tempel). Was auch bedeutet, dass David die Bundeslade auf der Flucht extra dort beliess, und nicht mitgenommen hat, und was sein Vertrauen auf Gott unterstreicht. Welches Gott nicht enttäuscht hat!

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Wir hätten also mit den Flurnamen Löwrain/Löbrain (auch für Juda, Davids Stamm!), Bärengarten und Köbeles Gärtle König David vor uns, was mit der Flur und heutiger Strasse Dachtel um einen ganzen Psalm komplettiert, und mit dem darin vorkommenden Davidsstern (auch „Schild Davids“ genannt, wie eben im Psalm)

unmissverständlich gesiegelt wird!

Und wenn wir von der Dachtel zum lokalen „Zionsberg“ schauen (also zur Belsener Kapelle), liegt in der verlängerten Linie sogar noch der besagte Dreifürstenstein als möglicher „Dreifaltigkeitsberg“. .

- - -

Und noch mehr kann man aus den relevanten Flurnamen in diesem Stadtteil herauslesen: namentlich den Kreuzweg und die Kreuzigung Christi, Seine Grablegung und nachfolgende Auferstehung!

Dies mittels der eingangs erwähnten „Doppelfunktionen“ vieler Namen und Flurnamen, als wir da hätten: Dachtel (=Backpfeife)

Jesus wurde vor der Kreuzigung (gefoltert und)

geohrfeigt

Siechenhäusle

Eine Kreuzigung bzw. der Weg dorthin ist wirklich

alles andere als gesund. .

Beim Bildstock/ Bei den Crutzen

„Bei den Crutzen“ meint wohl eine Kreuzigungsgruppe, die dort

vielleicht einst in Bildform/als Wegkreuz aufgestellt war,

was Jesu Kreuzestod auf Golgotha symbolisieren würde. .

Knechts Grab

Grab Jesu (auch Er wurde – analog David - immer wieder

„Knecht Gottes“ genannt)

Löwrain

Der Löwe steht nicht nur für Davids Stamm Juda, „Löwe

von Juda“ ist auch einer der Titel von Jesus Christus

Teufelsloch

Der Böse hat bei Jesu Kreuzigung zunächst triumphiert (als

das Kreuz ins Loch gestellt wurde), bevor er dann merkte,

dass er reingelegt wurde :-)

Ostertag

Auferstehung unseres Herrn! Zugleich Namensschild für den

grundherrlichen Zollerngrafen Friedrich VI I. von Zollern

(+1333), genannt „Ostertag“135

Dass die Theorie von „Namensschildern“ oder Besitzanzeigen in Flurnamen nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, zeigen fünf weitere Flurnamen in Mössingen und Belsen:

Von den Mössinger Gewandnamen „Fritzenrain“ und „Fritzenbronnen“ (im Ortszentrum) wird allgemein vermutet, dass sie den „Zollernfritz“ meinten. . Fritz ist die Kurzform von Friedrich. Es gab auch einen Zollern mit dem Namen Eitelfritz, und auch in Belsen haben wir „fritzische“ Flurnamen: „Fritzengarten“ und

„Hinters Fritzen Haus“, beide gleich neben der Belsener Kapelle! Zuem noch das „Schwarzgrafenholz“ zwischen Belsen und Beuren, welches sich klar auf die ehemaligen Eigentümer des Waldes bezieht, die

„schwarzgräfliche“ Linie136 der Hohenzollern!

Doch um Mössingen herum sind noch weitere grosse Könige zu finden. .

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Die Sache mit Melchisedek

elchisedek ist ein Priesterkönig137 des Alten Testaments, der Abraham in Salem begegnet, und auftaucht, bevor der konventionelle Priesterdienst unter den Aaroniten/Leviten (zu Zeiten Moses) eingerichtet wurde. Melchisedek war „König von Salem“ (was die meisten Exegeten für das Ur-Jerusalem halten, und zur „Auslegungstradition“ wurde, obwohl es nicht gesichert ist138): Auf hebräisch heissen „Melech“ = König139, und „Salem“ = Frieden140.

Und obwohl Melchisedek im Alten Testament nur 2 mal genannt wird (im 1. Buch Mose 14, 18-21 und in Psalm 110, 4), bevor im Hebräerbrief (Kapitel 5-7) des Neuen Testaments dann auf ihn referenziert wird, ist er eine ausserordentliche und grundlegende Gestalt, dessen Wirkungsgeschichte beachtlich ist141!

Schauen wir zunächst, wie die Bibel Melchisedek beschreibt (1. Mose 14, 18-21):

„Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.

Er segnete Abram und sagte: >>Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und gepriesen sei der Höchste Gott, der deine Feinde an dich ausgeliefert hat.<<

Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.“

Bild oben: Illustration der Segnungsszene mit Abraham und Melchisedek von 1859; gemeinfrei

Melchisedek heisst wohl „König der Gerechtigkeit“, er war aber auch „König des Friedens“ (Salem)142. Was Jesus ja auch ist: Melchisedek wird als Art „Präfiguration“, als Vorwegnahme des finalen und vollkommenen Königs, Jesus Christus, gesehen143. Jesus seinerseits wird auch der „Hohepriester in ewig“ genannt, „nach der Ordnung Melchisedeks“ (siehe Psalm 114 und Hebräerbrief 7, 12). Melchisedek gilt überhaupt als „Prototyp des Hohepriesters“144, hatte aber kein Geschlechtsregister wie die Aaroniten/Leviten, die ein solches später für ihre Legitimation immer vorweisen mussten. Denn bei ihm ist weder von Geburt noch von Tod die Rede. . Jesus sagte ja auch „ehe denn Abraham ward, bin ich!“ (Johannes 8, 58) - und gestorben ist Jesus auch nie (ausser für 3

Tage vor Seiner Auferstehung). Schon mal verblüffende Parallelen. .

Melchisedek ist also analog Jesus ewig!

Wohl wurde bei Jesus eine mütterliche Abstammung von David beschrieben (damit sich einerseits die Prophezeiungen erfüllten)145, aber als Gott betonte Jesus: „David selbst nennt ihn (Jesus) also Herr, wie kann er dann sein Sohn sein?“ (Lukas 20, 44) was in Offenbarung 22, 16 bestätigt wird: „Ich bin die Wurzel des Geschlechts David“!

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Eine weitere Parallele zu Jesus: Melchisedek opferte als ERSTER Wein und Brot (anstatt wie sonst Speise/Tier-und Brandopfer bei den Aaroniten/Leviten in ihrem späteren Tempeldienst, siehe oben), ganz wie Jesus es später wiederholte und angewiesen hat! Melchisedek kam nach der Schlacht der Hebräer gegen „die Könige“

aus der Stadt bzw. seiner Höhle146 mit eben Brot und Wein heraus, und segnete Abraham (den Urvater aller 12